Die HNO-Klinik hat als experimentelle Forschungsschwerpunkte die Entwicklung von bioverträglichen HNO-Gewebeersatzmaterialien, die Nutzung innovativer Biophotonik sowie den Einsatz von bildgebender Massenspektrometrie für Tumor- und Entzündungsdiagnostik. Klinische Forschungsschwerpunkte sind die Untersuchungen zum Krankheitsverständnis und die Entwicklung von neuen Therapieverfahren zur Behandlung der Gesichtsnervenlähmung und des chronischen Tinnitus.

Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius
Am Klinikum 1, 07747 Jena

Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Forschungsprojekte

CRIMSON – Coherent Raman Imaging for the molecular study of the origin of diseases

Projektleiter: Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius
EU (Horizon 2020) 2020 - 2024

Das Ziel ist die Entwicklung einer neuen mikroskopisch-endoskopischen Bildgebungstechnologie. Dafür wird biophotonische Bildgebung mit schneller Lasertechnologie, Raman-Detektion und Datenauswertung mittels Künstlicher Intelligenz kombiniert. Dies ermöglicht neue Erkenntnisse zum zellulären Ursprung von Tumorerkrankungen und neue Ansätze in der personalisierten Medizin. Die HNO nutzt als klinischer Partner die Technologie um die Interaktion von Tumor-und Immunzellen im Kopf-Hals-Bereich zu untersuchen und stellt Gewebeproben und klinische Daten zur Entwicklung des Systems bereit.

Projekthomepage
Pressemitteilung

TheraOptik - Multimodale labelfreie endoskopische Visualisierung und Laserchirurgie zur Diagnose und Therapie von Kopf-Hals-Tumoren

Projektleitung: Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius
BMBF 2019 - 2022

Ziel des Projektes ist eine multimodale labelfreie endoskopische Visualisierung und Laserchirurgie zur besseren Diagnose und Therapie von Kopf-Hals-Tumoren. Als Projektpartner ist die HNO des UKJ für die Durchführung der klinischen Studie zuständig. Hierbei wird die Anwendung des zu entwickelnden Endoskops und des Laser-Systems an Tumorgewebe von Patienten getestet. Diese fortlaufende klinische Evaluierung des Systems bildet die Grundlage für die weitere Produktentwicklung bis hin zur Markteinführung.

Das kortikale Tinnitus-Netzwerk und wie sich seine Konnektivität durch laterale Inhibition mit „tailor-made notched music training“ verändert

Projektleiter: Prof. Dr. Christian Dobel

DFG 2017 - 2021

Obwohl Tinnitus ein subjektives Phänomen beschreibt, konnten wir neue verhaltensbasierte Methoden zur Messung des Tinnitus entwickeln und konnten die hohe individuelle Belastung mit standardisierten Methoden bestätigen. Unsere neurophysiologischen Messungen zeigen, dass chronischer Tinnitus eher als „Netzwerkstörung“ zu verstehen ist, bei dem nicht nur Dysfunktionen in einer umschriebenen Region zu beobachten sind. Insbesondere konnten wir die Beteiligung limbischer und aufmersamkeitsrelevanter Areale beobachten.

OtoDentFlex3D: 3D-druckbare flexible patientenspezifische Otoplastiken und Dentalprothesen

Projektleiterin: PD Dr. Gerlind Schneider
BMBF 2019 - 2021

Ziel des Projekts ist die Entwicklung von flexiblen biokompatiblen, 3D-druckbaren Materialien für zwei verschiedene medizinische Anwendungsbereiche:

Ohr: Otoplastiken bzw. IdOs und Gehörschutz mit Schwerpunkt auf Individualisierbarkeit, Funktionalität und Anpassung an die anatomischen Gegebenheiten;
Dentalprothesen: Entwicklung einer weichbleibenden Prothesenbasis für die dentale Total- und Teilprothetik, um Passgenauigkeit und Haftung zu gewährleisten bzw. wiederherzustellen.

Gedächtnis für Stimmen: Die Rolle von Aufmerksamkeit

Projektleiterin: PD Dr. Romi Zäske
DFG 2017 - 2021

Die Stimme wurde vorrangig als Träger von Sprache untersucht. Jedoch hängt erfolgreiche zwischenmenschliche Kommunikation auch von der Fähigkeit ab, gehörte Stimmen wiederzuerkennen und Sprecherinformationen wie Geschlecht oder Alter zu verarbeiten. Unklar ist bisher, wie Stimmen gelernt werden und welche Rolle Aufmerksamkeitsprozesse dabei spielen. Diese Fragen werden hier mittels neurowissenschaftlicher Methoden anhand gesunder Probanden sowie Patienten mit Tinnitus und Hemineglekt untersucht. Wir entwickeln zudem einen standardisierten Test zur Objektivierung individueller Unterschiede im Stimmengedächtnis.

Ausgewählte Publikationen

Hoffmann F, Umbreit C, Krüger T, Pelzel D, Ernst G, Kniemeyer O, Guntinas-Lichius O, Berndt A, von Eggeling F. Identification of Proteomic Markers in Head and Neck Cancer Using MALDI-MS Imaging, LC-MS/MS, and Immunohistochemistry. Proteomics Clin Appl. 2019 Jan;13(1):e1700173.
Rodner E, Bocklitz T, von Eggeling F, Ernst G, Chernavskaia O, Popp J, Denzler J, Guntinas-Lichius O. Fully convolutional networks in multimodal nonlinear microscopy images for automated detection of head and neck carcinoma: Pilot study. Head Neck. 2019 Jan;41(1):116-121.
Bottek J, Soun C, Lill JK, Dixit A, Thiebes S, Beerlage AL, Horstmann M, Urbanek A, Heuer H, Uszkoreit J, Eisenacher M, Bracht T, Sitek B, Hoffmann F, Vijitha N, von Eggeling F, Engel DR. Spatial proteomics revealed a CX3CL1-dependent crosstalk between the urothelium and relocated macrophages through IL-6 during an acute bacterial infection in the urinary bladder. Mucosal Immunol. 2020 Jul;13(4):702-714.
von Eggeling F, Hoffmann F. Microdissection-An Essential Prerequisite for Spatial Cancer Omics. Proteomics. 2020 Sep;20(17-18):e2000077.
Arolt C, Meyer M, Hoffmann F, Wagener-Ryczek S, Schwarz D, Nachtsheim L, Beutner D, Odenthal M, Guntinas-Lichius O, Buettner R, von Eggeling F, Klußmann JP, Quaas A. Expression Profiling of Extracellular Matrix Genes Reveals Global and Entity-Specific Characteristics in Adenoid Cystic, Mucoepidermoid and Salivary Duct Carcinomas. Cancers (Basel). 2020 Aug 31;12(9):2466.

Herausragende Leistungen

Dr. Franziska Hoffmann wurde für ihrem Beitrag "Identification of Proteomic Markers in Head and Neck Cancer using MALDI-MS Imaging, LC-MS/MS and Immunohistochemistry" auf dem Meeting on Experimental and Translational Research in Head and Neck Cancer im Januar 2020 in Köln mit dem 1. Posterpreis ausgezeichnet.