19.08.2004
Uniklinikum Jena bietet allen Ärzten im Praktikum Verträge an
Alle 60 „AiP“ am Universitätsklinikum bekommen ab 1. Oktober Stellen als Assistenzärzte
Nach der diesen Herbst erfolgenden Abschaffung des "Arztes im Praktikum" wird das Universitätsklinikum Jena allen 60 derzeit dort beschäftigten "Ärzten im Praktikum" zum 1. Oktober einen Arbeitsvertrag als Arzt oder Ärztin anbieten.
Zu diesem Termin wird die 18monatige Ausbildungsphase als "Arzt im Praktikum" (AiP) auf Beschluss des Bundestages abgeschafft. Bisher bildete der "AiP" den Abschluss des Medizinstudiums. Künftig können Medizinabsolventen direkt nach dem Studium die Approbation (Zulassung) beantragen und so anderthalb Jahre früher ins Berufsleben als reguläre Ärzte starten.
"Wir haben uns entschlossen, allen am Uniklinikum tätigen "AiP" zum Oktober einen Vertrag als Assistenzärztin oder Assistenzarzt anzubieten", erklärt Professor Dr. Klaus Höffken, Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Jena. "Als Universitätsklinikum sehen wir uns hier in der Verpflichtung, die Ausbildung der bei uns tätigen Jungmediziner auch nach der gesetzlichen Änderung sicherzustellen." Die jungen Ärzte sind ab Herbst für die Laufzeit des ursprünglichen AiP-Vertrages als Assistenzärzte am UKJ angestellt.
Das Klinikum hat sich trotz einer angespannten finanziellen Situation zu diesem Schritt entschlossen, um den in der Ausbildung befindlichen Nachwuchsärzten einen reibungslosen Übergang und Start ins Berufsleben zu ermöglichen. "Dadurch soll die medizinische Versorgung ohne Engpässe gesichert werden", sagt dazu Verwaltungsdirektor Gunthram von Schenk, "wobei auf Dauer aus finanziellen Gründen nicht in allen Fällen eine Wiederbesetzung möglich sein wird."
Für das Universitätsklinikum ist die Übernahme der Jungmediziner mit erheblichen Mehrkosten verbunden: Die Gehälter für Assistenzärzte liegen erheblich über denen der "Ärzte im Praktikum". In Thüringen kommen damit auf die Kliniken und das Uniklinikum Jena pro Assistenzarztstelle Mehrkosten von 25.000 Euro zu, für die aber die Krankenkassen aufkommen sollen. "Die Kliniken vertrauen jetzt darauf, dass die Kassen unverändert an dieser Vereinbarung festhalten", so von Schenk.