22.04.2005
Interdisziplinär Folgen der „Schaufensterkrankheit“ bekämpfen
Gefäßchirurgie des UK Jena stellt fachübergreifende Zentrumsversorgung bei Gefäßleiden vor
Durchblutungsstörungen der Beine - auch arterielle Verschluss-krankheit genannt - stehen im Mittelpunkt eines interdisziplinären Gefäßsymposiums am 27. April im Universitätsklinikum Jena. Die Mediziner der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie werden dabei den Tagungsteilnehmern die aktuellen Möglichkeiten einer Gefäß-zentrums-orientierten Behandlung in Diagnostik und Therapie der Durchblutungsstörung vorstellen.
Die typischen Symptome dieses Leidens - bekannt als sogenannte "Schaufensterkrankheit" - sind oft mit einer starken Beeinträchtigung der Beweglichkeit der Betroffenen verbunden und können im schlimmsten .Fall auch zu Amputationen der Beine führen. Heute leiden fast fünf Prozent aller über 50-Jährigen bereits an dieser meist durch arteriosklerotische Veränderungen der Arterien verursachten Erkrankung. Dabei haben aber zwei von drei Betroffenen keine Symptome und bedürfen keiner speziellen Therapie. Dennoch sollten die Risikofaktoren der Arteriosklerose unbedingt behandelt werden, denn Herz- und Kreislauferkrankungen stellen nach wie vor die häufigste Todesursache in den Industrienationen dar.
"Neuere Studien haben zudem gezeigt, dass Patienten mit einer Durchblutungsstörung der Beine ein bis zu dreifach erhöhtes Risiko haben, an einem Herzinfarkt zu versterben", erläutert Dr. Torsten Überrück, wissenschaftlicher Leiter des Symposiums und seit Ende letzten Jahres als verantwortlicher Oberarzt für den Bereich Gefäßchirurgie am Uniklinikum Jena tätig. "Die Zahl der Patienten mit einer Durchblutungsstörung der Beine steigt dabei durch die Altersentwicklung der Gesellschaft, unsere Lebensgewohnheiten und auch durch die Zunahme von Diabetes mellitus jährlich an", führt Gefäßspezialist Überrück weiter aus.
Oberarzt Torsten Überrück leitet den Bereich Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Jena.
Foto: Schröder/KMZ
Angesichts der heute vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten in Form von durchblutungsfördernden Medikamenten, Aufdehnungen von Gefäßen oder Operationen muss dem Patienten oft eine individuell angepasste Therapieform empfohlen werden. Um die Bedingungen für eine solche bestmögliche Behandlung zu schaffen, ist der Zusammenschluss einzelner ärztlicher Fachbereiche zu Gefäßzentren eine wichtige Voraussetzung.
"In Jena sind mit dem Klinikumsneubau in Lobeda alle für die Gefäßmedizin notwendigen Fachbereiche räumlich zusammengerückt", so Dr. Überrück, "dadurch ist am Universitätsklinikum nun auch eine Gefäßzentrum-orientierte Behandlung mit kurzen Wegen für den Patienten möglich geworden." Den Patienten stehen dabei modernste Behandlungsmethoden mit einem fließenden Übergang zwischen der medikamentösen, aufdehnenden und operativen Therapie zur Verfügung.
Gefäßsymposium "Die interdisziplinäre Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit"
27.4.2005, 17.00 bis 19.00 Uhr, Klinikum Jena-Lobeda, Hörsaal 2
Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Jena
Ansprechpartner:
Oberarzt Dr. med. Torsten Überrück
Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Jena
Tel:03641/9 32 29 20E-Mail:torsten.überrück@med.uni-jena.de