29.08.2005
Mehr als eine Blut-Ausgabestelle
Kongress in Erfurt thematisiert therapeutischen Beitrag der Transfusionsmedizin/Einladung zur Kongress-Pressekonferenz am 6. September
Der 38. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie findet vom 6. bis 9. September 2005 in Erfurt statt. Etwa 1000 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet und eine Vielzahl namhafte internationale Referenten werden zu dem wissenschaftlichen Jahrestreffen der medizinischen Fachgesellschaft in der Erfurter Messe erwartet. Erstmals nehmen in diesem Jahr auch Fachkollegen aus den neuen osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten an der wissenschaftlichen Tagung teil, bei der vier Tage lang Transfusionsmediziner, Naturwissenschaftler und Kliniker aller Fachgebiete die aktuellen Entwicklungen in der Transfusionsmedizin diskutieren werden
Schwerpunkt der Thüringer Tagung ist dabei der therapeutische Einsatz der Transfusionsmedizin in der klinischen Praxis, bei der Behandlung chronischer Volksleiden wie Rheuma und anderen Autoimmunerkrankungen oder bei Transplantationen. "Die Transfusionsmedizin ist längst mehr als eine Blut-Ausgabestelle im herkömmlichen Sinne", erklärt dazu im Vorfeld Prof. Dr. med. Dagmar Barz, Kongresspräsidentin und Direktorin des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Jena. "Vielmehr gewinnen die therapeutischen Aspekte in unserer Arbeit in den Kliniken immer mehr an Bedeutung. Mit Behandlungen wie der therapeutischen Apherese (Blutwäsche) bei Autoimmunerkrankungen oder nach Transplantationen nehmen wir unmittelbar an der Versorgung der Patenten teil", umreißt Barz das breite Spektrum der modernen Transfusionsmedizin.
Eine besondere Rolle kommt bei der Tagung daher der engen Zusammenarbeit mit Ärzten, vor allem Nephrologen und Transplantationsmedizinern, zu. "In der Transplantationsmedizin spielt die Verträglichkeit von Blutprodukten und Organen eine große Rolle. Und auch bei der Abstoßungsreaktion nach einer Organtransplantation kann die Transfusionsmedizin mit dem Einsatz einer therapeutischen Apherese helfen, das Organ zu erhalten", so Barz.
Besonders hier sieht die Kongresspräsidentin einen großen Nachholbedarf in Deutschland. Angesichts der klaffenden Lücke zwischen benötigten Spenderorganen und Organspenden z.B. bei Nierenstransplantationen sei es umso wichtiger, die Funktionsfähigkeit des gespendeten Organs auch über Jahre hinweg sicherzustellen. Mit Hilfe einer rechtzeitigen Apherese könnten den Transplantationserfolg gefährdende Antikörper wirksam entfernt und eine Abstoßungsreaktion zu 100 Prozent verhindert werden, so Prof. Dagmar Barz.
Terminhinweis:
Kongress-Pressekonferenz
Dienstag, 6. September 2005, 12:00 bis 13:00 Uhr
Messe Erfurt, Gothaer Straße 34, 99094 Erfurt
Referenten:
Prof. Dr. Dagmar Barz, Universitätsklinikum Jena
Prof. Dr. Erhard Seifried, Frankfurt a.M.
Prof. Dr. Volker Kiefel, Rostock
Pressestelle während des Kongresses: Tina Staehr, Tel. 0361/4001500
Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Dagmar Barz
Kongresspräsidentin, Direktorin des Instituts für Transfusionsmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel:03641/935461E-Mail: