07.08.2007
Dr. Romano Grieshaber erhält Honorarprofessur an der FSU
Berufsgenossenschaftler soll Praxisanteil in der medizinischen Lehre und Forschung verstärken
Dr. Romano Grieshaber
Jena. Der Leiter des Geschäftsbereiches Prävention der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten (BGN), Dr. Romano Grieshaber, ist jetzt zum Honorarprofessor für Angewandte Prävention und Gesundheitsförderung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ernannt worden.
Dr. Grieshaber ist verantwortlich für die Gesundheitsvorsorge in einer der größten Berufsgenossenschaften in Deutschland mit 3 Millionen Versicherten in rund 400.000 Unternehmen.
"Durch die enge Einbindung eines 'Praktikers' wie Dr. Grieshaber in die Ausbildung der Medizinstudenten und in die Forschung möchten wir künftig den Praxisbezug in der universitären Medizin noch weiter ausbauen und vertiefen", erklärt dazu Prof. Dr. Heinrich Sauer, Dekan der Medizinischen Fakultät der FSU.
Bereits jetzt fließen Dr. Grieshabers Erfahrungen in der Lehre in den obligatorischen Querschnittsbereich "Prävention und Gesundheitsförderung" und die fakultative Vorlesungsreihe "Präventiv-medizinische Fragestellungen in der Unfallversicherung" ein.
Der Mannheimer Dr. Romano Grieshaber hat in der Vorbeugung berufsbedingter Erkrankungen u.a. erfolgreich einen neuen Präventionsansatz innerhalb der BGN zur Verhütung bzw. Minimierung der Folgen allergischer Erkrankungen bei Bäckern ("Bäckerasthma") und ähnlich exponierten Berufsgruppen etabliert. Kernpunkt seines Ansatzes ist es dabei, durch pathogenetisch orientierte Risikozustandsanalysen die berufsbedingte Gefährdung der betroffenen Versicherten abzuschätzen und daraus Präventions- und Behandlungsmaßnahmen abzuleiten. In den vergangenen 10 Jahren konnte nicht nur die medizinische Wirksamkeit und Durchführbarkeit dieser Präventionsmaßnahmen wissenschaftlich belegt und publiziert werden, sondern auch deren Kosten senkendes Potential.
Mit der Ernennung zum Honorarprofessor an der Medizinischen Fakultät trägt die FSU auch Grieshabers jahrelangem Engagement innerhalb des 2001 gegründeten Kompetenzzentrums für Interdisziplinäre Prävention an der FSU (KIP) Rechnung, in dem 12 Fachgebiete aus 10 Einrichtungen der Medizinischen, Biologisch-Pharmazeutischen sowie der Verhaltens- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der FSU interdisziplinär zusammenarbeiten. Das Zentrum widmet sich wissenschaftlichen Untersuchungen über arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Berufserkrankungen und Arbeitsunfälle im Zusammenhang von arbeitsbedingter Belastung und individueller Beanspruchung. Eine zentrale Aufgabe ist zudem die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch Vergabe von Promotionsstipendien. Derzeit werden sieben Stipendiaten gefördert, in der Regel über einen Zeitraum von drei Jahren.