11.04.2008
110 Jahre für ein besseres Sehen
1898 wurden die ersten Patienten in der Jenaer Universitäts-Augenklinik aufgenommen
Jena. Vor 110 Jahren öffnete die Klinik für Augenheilkunde in Jena zum ersten Mal ihre Türen. 1898 wurde der Bau in der Bachstraße, der bis heute die Augenklinik des Universitätsklinikums Jena beherbergt, in Betrieb genommen. Seitdem werden hier kranke Augen behandelt und geheilt, werden neue Methoden zu Diagnostik und Behandlung von Volkskrankheiten wie Makuladegeneration und grauer Star entwickelt und erforscht.
Dieses Jubiläum feiert die Augenklinik am Samstag, dem 12. April, mit einer überregionalen Tagung für Ärzte mit namhaften Referenten. Auf diesem "4. Jenaer Glaukomvormittag" werden dabei neben den ganz aktuellen Entwicklungen aus den Bereichen der Glaukomtherapie, Netzhautdiagnostik und Netzhaut- und Glaskörperchirurgie auch Rückblicke auf die über 100-jährige Geschichte der Augenklinik Jena gegeben.
"Wir wollen dabei einen Bogen spannen von den Anfängen vor über 100 Jahren bis zur heutigen Medizin mit modernsten Therapieverfahren", erklärt Professor Dr. Jürgen Strobel, Direktor der Augenklinik am Universitätsklinikum Jena. "Es ist bemerkenswert, welche großen Entwicklungen die Augenmedizin in dieser doch relativ kurzen Zeitspanne genommen hat, auch und vor allem in Jena."
Denn bereits Ende des 19. Jahrhunderts stand die Jenaer Augenklinik in der Erforschung von Erkrankungen der Makula mit an vorderster Front. Der damalige Klinikdirektor Prof. Hermann Kuhnt prägte während seiner Tätigkeit in Jena grundsätzliche Klassifikationen der Erkrankung, deren spezielle Unterform nach ihm benannt wurde. "Heute beteiligen wir uns wesentlich an der Entwicklung und klinischen Erprobung von bildgebenden Diagnostikverfahren und neuen medikamentösen und chirurgischen Therapien bei Erkrankungen der Makula, und nehmen dazu an großen Studien teil", beschreibt Prof. Strobel den aktuellen Stand. Auch neue chirurgische Behandlungsverfahren für andere Netzhaut- und Glaskörpererkrankungen werden hier entwickelt.
Das sind nicht die einzigen Fortschritte, die die Augenmedizin in der zurückliegenden Zeit verzeichnen konnte. Auch die Behandlung des grauen Stars hat in den letzten Jahrzehnten große Veränderungen durchlaufen. "Die Operation des grauen Stars, die heute weltweit die am häufigsten durchgeführte Operation überhaupt ist, hat durch stetige Verfeinerung der chirurgischen Technik und der Entwicklung leistungsfähiger Linsen einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität insbesondere von älteren Menschen geleistet", ist der Augenmediziner Strobel überzeugt.
"Vor allem auch dank der engen Kooperation mit den Partnern aus der optischen Industrie und den Forschungseinrichtungen der Universität konnten wir an der Jenaer Augenklinik auch in diesem Bereich große Verbesserungen in der Behandlung für die Patienten erreichen", so Prof. Jürgen Strobel. "110 Jahre Augenklinik Jena - dass sind 110 Jahre Einsatz für besseres Sehen, auf die wir in diesem Jahr stolz zurückblicken können", resümiert der Klinikdirektor.
12. April 2008, 9.00 Uhr -12.00 Uhr
"4. Jenaer Glaukomvormittag 2008 - 110 Jahre Augenklinik Jena"
Ärztliche Fortbildung
Hotel Steigenberger Esplanade
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jürgen Strobel
Direktor der Augenklinik, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/93 32 70
E-Mail: Juergen.Strobel@med.uni-jena.de