06.11.2008
Videogestützte Parkinsontherapie und Früherkennung
Am 12. November ist „Parkinson“ Thema der Patientenakademie der Neurologie am UKJ
Jena. Die Parkinson'sche Erkrankung ist eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, die in Deutschland allein etwa 300.000 Patienten betrifft. Pro Jahr kommen zirka 20.000 Neuerkrankungen hinzu. Die Zahl der tatsächlich Betroffenen wird von den Experten weit höher geschätzt. Der Grund: Parkinson beginnt schleichend und kann über Jahre unspezifische Symptome aufweisen. Häufig wird die Erkrankung erst dann bemerkt, wenn die flüssige Steuerung der Bewegungsabläufe nicht mehr gelingt und die typischen Symptome wie Zittern, Steifigkeit und Ungeschicklichkeit und eine Gangstörung auftreten. Eine Vielzahl von weiteren Symptomen gibt aber schon früh Hinweise auf die Erkrankung und ermöglicht so auch den Weg für eine frühzeitige Behandlung.
Das ist auch das Thema der nächsten Veranstaltung der neurologischen Patientenakademie am Universitätsklinikum Jena, die am 12. November um 18:00 Uhr stattfindet und allen Betroffenen, Angehörigen und Interessierten offensteht.
"Obwohl die Parkinson'sche Erkrankung immer noch nicht heilbar ist, wurden in den letzten Jahren zahlreiche neue Medikamente entwickelt, die die Symptome der Patienten mit deutlich weniger Nebenwirkungen lindern und auch den Krankheitsverlauf und die Komplikationen im Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen", erklärt dazu Prof. Dr. Christoph Redecker die neuen Entwicklungen im Kampf gegen Parkinson. "Zudem haben wir in Jena in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kollegen ein neues Behandlungsverfahren etabliert, das einen Arztbesuch per Video ermöglicht", so der auf Parkinson spezialisierte UKJ-Neurologe. Dabei bekommt der Patient für etwa einen Monat ein einfach zu bedienendes Videosystem nach Hause, mit dem er seine aktuelle Beweglichkeit jederzeit aufnehmen kann. Das Video wird dann über die Telefonleitung an den behandelnden Neurologen gesendet. "Wir können dann anhand dieser Aufnahmen die Medikamente individuell an die häusliche Situation anpassen", so Redecker. "Dieses neue Behandlungsverfahren ist insbesondere für Patienten geeignet, die im Tagesverlauf Schwankungen ihrer Beweglichkeit erleben und durch plötzliche Phasen einer Steifigkeit stark eingeschränkt sind. Durch diese ambulante videogestützte Parkinson-Therapie lassen sich so häufig erhebliche Fortschritte erzielen."
Die neue videogestützte Parkinson-Therapie ist ebenso wie die Erkennung von Frühsymptomen Thema der am 12. November stattfindenden Patientenakademie die Klink für Neurologie am Universitätsklinikum Jena. Parkinson-Experten des Klinikums werden ab 18:00 Uhr im Hörsaal 9, Hörsaalgebäude am Ernst-Abbe-Platz, in Kurzvorträgen nicht nur den aktuellen Wissensstand vorstellen, sondern auch mit Patienten und Angehörigen ins Gespräch kommen und diskutieren.
12. November 2008
"Morbus Parkinson", Patientenakademie der Klinik für Neurologie am UKJ,
Zeit: 18:00 Uhr
Ort: Hörsaal 9, Universitätscampus, Ernst-Abbe-Platz
Kontakt:
Prof. Dr. med. Christoph Redecker
Oberarzt der Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena,
Tel.: 03641 / 9323430
E-Mail: redecker@med.uni-jena.de