05.12.2008
Was Ernährung für die Gesundheit tun kann
Jubiläumssymposium zur Naturheilkunde findet am 13. Dezember 2008 am UKJ statt
Jena. Am 13. Dezember feiert die Tagungsreihe "Zur Ratio und Plausibilität in der Naturheilkunde" am Universitätsklinikum Jena ihren 10. Jahrestag. Zum Jubiläum hat Prof. Dr. Christine Uhlemann, Initiatorin des Symposiums, eines der zentralen Themen der modernen Zeit gewählt: " Ernährung als Chance zur Gesunderhaltung und Wiedergutmachung" lautet der Tagungstitel, zudem auch in diesem Jahr etwa 200 Teilnehmer zur deutschlandweit einmaligen Tagung an der Schnittstelle von Schulmedizin und Naturheilkunde in Jena zusammenkommen werden.
"Ernährung ist eines der wichtigsten Themen, und eines der besonders kontrovers diskutierten", beschreibt Prof. Christine Uhlemann das Spannungsfeld, in dem sich das diesjährige Symposium bewegt. "Einerseits ist Ernährung seit jeher als Therapie eingesetzt worden, andererseits darf aber der Einfluss der verschiedenen, sich oft widersprechenden Ernährungsempfehlungen auf unsere Gesundheit auch nicht überschätzt werden", so die Leiterin des Kompetenzzentrums für Naturheilkunde am Universitätsklinikum Jena. Denn bewusste Ernährung allein mache noch keine gesunde Lebensführung aus, erst das Zusammenspiel mit weiteren Faktoren (Bewegung, Gleichklang der Seele) ermögliche einen positiven Effekt auf die Gesundheit.
Unbestritten hat aber das, was wir essen, eine zentrale Bedeutung für unser Wohlergehen - in körperlicher wie auch in psychischer Hinsicht. Nicht umsonst heißt es, Essen halte Leib und Seele zusammen. Falsche Essensgewohnheiten beeinflussen die Entstehungen vieler Volkskrankheiten wie Diabetes, Adipositas, Gicht und Herz-Kreislauferkrankungen. "Auf der anderen Seite können wir mit Hilfe einer gezielten Ernährungsumstellung auch Krankheiten positiv beeinflussen - beispielsweise entzündliche und degenerative rheumatische Erkrankungen, chronische Schmerzen und das metabolische Syndrom", erklärt Uhlemann.
Dennoch, "eine verbindliche Empfehlung zur gesunden Ernährung für alle wird und kann es nicht geben", ist die Medizinerin überzeugt. Das sei das Credo der aktuellen Diskussion, in der individuelle Genmuster eine große Rolle spielen, denn diese bestimmen, was dem einen auf dem Teller nützt und dem anderen schadet. "Aufgrund bestimmter Genkombinationen ist beispielsweise für manche Patienten die Mittelmeerdiät eher kontraproduktiv", so Christine Uhlemann.
Vor allem sei bei allzu strengen Richtlinien zu großer Vorsicht geraten. "Nicht nur, dass solche Vorgaben oft das Gegenteil bewirken, sie produzieren auch unnötige Ängste", sagt Prof. Uhlemann. Eine ausgewogene Ernährung auf der Basis der individuellen Anlagen ist sowohl seitens der Schulmedizin als auch der Naturheilkunde zu befürworten. Uhlemann: "Für Ernährungsexperten und Molekulargenetiker wird daher die Nutrigenomik, das personalisierte Ernährungskonzept entsprechend dem Genotyp, derzeit das Konzept der Zukunft sein." Doch bis dahin ist es ein langer Weg.
13. Dezember 2008, Beginn 9.00 Uhr
"Ernährung als Chance zur Gesunderhaltung und Wiedergutmachung"
10. Symposium zur Ratio und Plausibilität in der Naturheilkunde
Hörsaal 3, Campus Carl-Zeiß Straße , Jena