29.08.2011
Der Schwarze Tod im 21. Jahrhundert
Die Pest ist noch nicht besiegt / Vortrag am 1. September um 18.00 Uhr in der Ausstellung „MenschMikrobe“
Schon seit biblischen Zeiten bedroht die Pest die Menschheit. In drei Pandemien in der Antike, im Mittelalter und im 20. Jahrhundert starben an ihr seither viele Millionen Menschen mit massiven Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben und die Wirtschaft. Die Weltgesundheitsorganisation verzeichnet immer noch jährlich etwa 2000 Fälle, von denen 7% tödlich verlaufen. Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, bestehen dank wirksamer Antibiotika gute Chancen auf Heilung.
„Die gegenwärtigen Naturherde in Afrika, Amerika und Asien werden weiter existieren und seltene multi-resistente Stämme, wie sie in Madagaskar gefunden wurden, sind eine ernste Gefahr“, beschreibt PD Dr. Herbert Tomaso vom Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit die aktuelle Situation im Kampf gegen die jahrhundertealte Seuche. Diesen Kampf von der Antike bis ins 21. Jahrhundert wird er in seinem Vortrag am 1. September schildern. „Durch humanitäre Katastrophen nach Kriegen oder Naturkatastrophen, verbunden mit schlechten hygienischen Bedingungen, Überbevölkerung und Hunger, können insbesondere in alten Pestendemiegebieten auch nach mehr als 50 Jahren wieder Epidemien auftreten“, so der Allgemeinmediziner und Mikrobiologe.
Terminhinweis:
Donnerstag, 1. September, 18.00 Uhr
Hörsaal 5, Campus Carl-Zeiss-Straße 3
Gibt es das denn noch? Die Pest im 21. Jahrhundert
PD Dr. Herbert Tomaso, Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen Jena
Spiegel-Online-Artikel zur Erforschung des Erregers der Pestepidemie im Mittelalter