05.07.2011
Für und Wider Hormone
Abendkolloquium der UKJ-Frauenklinik am 6. Juli zu Neuerungen bei Hormonbehandlungen
Jena. Wechseljahre, hormonelle Störungen und die Folgen für Gesundheit und Ästhetik bei Frauen sind das Thema des nächsten Abendkolloquiums der UKJ-Frauenklinik. Am 6. Juli sind Gynäkologen, Allgemeinmediziner aber auch interessierte Bürger eingeladen, sich hier in mehreren praxisnahen Vorträgen über den aktuellen Stand zu informieren.
Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen nach dem Für und Wider von Hormongaben zur Therapie verschiedener Störungen, insbesondere im Zusammenhang mit den Wechseljahren. „Die Meinungen dazu gingen stark auseinander“, erklärt Prof. Ingo B. Runnebaum, Direktor der Abteilung Gynäkologie am Universitätsklinikum Jena, für sein Hormonexpertenteam. „Im Zuge neuerer Forschungsergebnisse zeichnet sich aber ab, dass das fraglich gesteigerte Krebsrisiko sehr differenziert betrachtet werden muss.“ Bei einem kurzzeitigen Einsatz von Hormonpräparaten im Laufe von fünf Jahren wurde kein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt.
Viele Frauen klagen mit Beginn der Wechseljahre über Schlafstörungen, Kraftverlust und Stimmungsschwankungen. „Mit dem Einsatz von Hormonpräparaten lässt sich diese Umbruchphase überbrücken, und die positiven Wirkungen auf Knochen und das Wohlbefinden kommen voll zum Tragen, ohne die Frauen einem erhöhten Risiko auszusetzen“, so der Gynäkologe.
Die Frage des hormonellen Einflusses auf gesunde Knochen ist ebenfalls ein wichtiges Thema der Abendveranstaltung. Mit Beginn der Wechseljahre steigt die Gefahr einer Osteoporose, besonders wenn die Regelblutungen zu einem frühen Zeitpunkt aussetzen, wie beispielsweise auch nach manchen gynäkologischen Operationen. „Hier muss diskutiert werden, welche Tests sinnvoll sind, um das individuell sehr unterschiedliche Osteoporoserisiko zu erkennen und gegenzusteuern“, so Oberarzt Weiss, der die gynäkologische Hormonsprechstunde in Jena leitet.
Von großer Wichtigkeit, und zwar in jedem Lebensalter, sind die ästhetischen Auswirkungen der Hormone. Runnebaum: „Ein Ungleichgewicht kann zu vorzeitiger Hautalterung oder auch zu einer Androgenisierung mit Akne und männlichem Behaarungstyp und so zu psychischen Problemen führen. Auch deshalb dürfen wir diesen Aspekt der hormonellen Störungen nicht außen vor lassen.“ Da Ästhetik in der Gynäkologie in Jena bei allen Behandlungen auch eine Rolle spielt, sollen die neuen Möglichkeiten der ästhetischen Medizin bei Hautalterung über die Anwendung von Hormonen hinaus praxisnah vorgestellt werden.
6. Juli 2011
„Hormone in der Praxis“, Abendkolloquium der Frauenklinik am Universitätsklinikum Jena
Zeit: 17.00 Uhr
Ort: Hörsaal, UKJ-Frauenklinik, Bachstraße 18
Kontakt:
Prof. Dr. Ingo B. Runnebaum
Direktor der Abteilung Allgemeine Gynäkologie, Universitätsklinikum Jena
Telefon: 03641/93 30 63
E-Mail: dí