05.12.2012
Hilfe für Pflegende Demenzkranker
Psychologen der Universität Jena unterstützen Angehörige von Menschen, die an Demenz erkrankt sind
Jena (FSU/AB) Für die Betroffenen ist es meist ein Schock, wenn der Arzt Demenz diagnostiziert. Doch nicht nur für die Erkrankten ist das Vergessen eine besondere Bürde. Auch die Menschen, die Demenzkranke pflegen oder betreuen, sind selber stark belastet. Die Pflege eines demenzerkrankten Familienmitgliedes, z. B. mit einer Alzheimererkrankung, ist eine Daueraufgabe, die langfristig zu Erschöpfung führen und auch krank machen kann, weiß das Team um Prof. Dr. Gabriele Wilz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Psychologin und ihr Team erforschen, wie pflegenden Angehörigen geholfen werden kann. Dafür suchen sie ab sofort Männer und Frauen jeden Alters, die an Demenz erkrankte Angehörige betreuen oder pflegen.
„Im Projekt Tele.TAnDem unterstützen wir Angehörige von Menschen mit Demenz bei der Lösung von alltäglichen Problemen, aber auch im Umgang mit schwierigen Situationen, die aus der Erkrankung resultieren, wie Problemen im Umgang mit Krankheitssymptomen“, erläutert Projektleiterin Wilz. „Ziel ist es“, so die Klinische Psychologin weiter, „die Angehörigen dabei zu unterstützen, ein ausgewogenes Verhältnis von alltäglichen Anforderungen und Entlastungs- bzw. Ruhephasen herzustellen.“
In der Studie werden zwei Gruppen miteinander verglichen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der einen Gruppe werden von einer erfahrenen Psychologin sechs Monate lang durch regelmäßige telefonische oder persönliche Gespräche (die nur in Jena, Berlin oder München möglich sind) unterstützt. Die Teilnehmer der anderen Gruppe erhalten Informationen rund um die Erkrankung „Demenz“ sowie eine Aufwandsentschädigung von 40 Euro. Wer zu welcher Gruppe gehört, wird per Zufall entschieden.
Pflegende Angehörige, die an der Studie teilnehmen wollen, melden sich bei: Dipl.-Psych. Kathi Albrecht (Tel.: 03641 / 945175) und Dipl.-Psych. Franziska Meichsner (Tel.: 03641 / 945178) oder schreiben eine E-Mail an: .
Das Forschungsprojekt Tele.TAnDem „Psychologische Unterstützung für pflegende Angehörige“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit mit der Universität Hildesheim, der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. und der Alzheimer Gesellschaft München e. V. bis 2015 durchgeführt.