09.05.2012
Mehr als nur ein Farbstoff
DFG-Forschergruppe „Häm und Häm-Abbauprodukte“ der Uni Jena lädt zur Auftakt-Tagung am 11. Mai ein
(FSU/US) Warum ist unser Blut rot? Das liegt an seinem eisenhaltigen Bestandteil Häm. In Verbindung mit Eiweißen transportiert dieses Molekül den lebensnotwendigen Sauerstoff durch unseren Körper. Doch damit nicht genug: Häm und seine Abbauprodukte können noch weitaus mehr. Den vielfältigen Funktionen des roten Farbstoffs gehen Prof. Dr. Stefan H. Heinemann von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und sein Team in der gerade gegründeten neuen Forschergruppe „Häm und Häm-Abbauprodukte“ auf den Grund. Am kommenden Freitag (11. Mai) laden der Lehrstuhlinhaber für Biophysik und seine Kooperationspartner zu einer Auftakttagung nach Jena ein, um aktuelle Ergebnisse ihrer Arbeit vorzustellen. Die Tagung beginnt um 14.15 Uhr im Laborzentrum des Jenaer Universitätsklinikums (Erlanger Allee 101, 07747 Jena, Konferenzraum). „Alle Interessierten sind herzlich willkommen“, so Prof. Heinemann stellvertretend für das gesamte Konsortium.
In der im März gegründeten Forschergruppe, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit rund zwei Millionen Euro gefördert wird, arbeiten Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen der Universität Jena und ihres Klinikums, des Leibniz-Instituts für Altersforschung (Fritz-Lipmann-Institut, FLI) und des Instituts für Photonische Technologien (IPHT) in Jena, der Universität Bonn sowie der Universität von Pennsylvania zusammen. Im Mittelpunkt stehen die alternativen Funktionen und Signalmechanismen von Häm und seinen Abbauprodukten. „Häm-Abbauprodukte, wie zum Beispiel Bilirubin und Kohlenmonoxid, wurden bisher als reiner Stoffwechselabfall betrachtet, den der Körper entsorgen muss“, erläutert Prof. Heinemann. Inzwischen wissen die Forscher, dass diese als wichtige zelluläre Signalmoleküle agieren. Biologische Funktionen und medizinische Relevanz dieser Stoffwechselprodukte sind bisher allerdings noch weitgehend unbekannt.
Zur Tagung am 11. Mai werden nicht nur lokale Vertreter des Forschungsverbundes sondern auch internationale Gäste ihre Ergebnisse präsentieren, etwa Prof. Dr. Toshinori Hoshi von der Universität Pennsylvania, der auch selbst Mitglied der Forschergruppe ist. „Außerdem freuen wir uns sehr, Prof. Dr. Maria Alexandra Brito als Gastsprecherin für unser Eröffnungstreffen gewinnen zu können“, sagt Prof. Heinemann. Prof. Brito lehrt an der Universität von Lissabon und beschäftigt sich mit einer ähnlichen Thematik wie die Forschergruppe. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem die Schädigung der Blut-Hirn-Schranke und der Gehirnzellen durch freies Bilirubin.
Weitere Informationen zum Tagungsprogramm und zur Forschergruppe sind zu finden unter: www.hhdp.uni-jena.de