27.03.2012
Nachdenken über die „graue Substanz“
Die Großhirnrinde steht im Zentrum des 4. Jenaer Neuroradiologie-Symposiums am 30. März
Jena. Der Cortex cerebri ist die äußere, nur wenige Millimeter dicke Schicht des Großhirns, die kompliziert gefaltet und reich an Nervenzellen ist. „Den einzelnen Arealen der Großhirnrinde sind bestimmte Funktionen zugeordnet, beispielsweise im Seh-, Sprach- oder Bewegungszentrum“, sagt der Leiter der Neuroradiologie am Universitätsklinikum Jena, Professor Dr. Thomas Mayer.
Die graue Hirnsubstanz steht im Zentrum des 4. Jenaer Neuroradiologie-Symposiums am 30. März 2012. Auf Einladung Prof. Mayers informieren und diskutieren Neuroradiologen sowie Experten weiterer Disziplinen über den Aufbau und die Funktion der Cortex Cerebri. „Wir erwarten 150 bis 200 Teilnehmer und möchten neben Radiologen, Nuklearmedizinern und Neuroradiologen auch Kollegen aus der Psychiatrie, der Neurologie, der Neurochirurgie, der Augenheilkunde und der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ansprechen. Schließlich sind die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Großhirns interdisziplinäre Aufgaben, die nur im Zusammenwirken der verschiedenen Fachdisziplinen gelöst werden können.“
Auf der Basis neuester Forschungsergebnisse beschäftigt sich das Neuroradiologie-Symposium mit Fragen der Anatomie und der Entwicklung der Großhirnrinde sowie der Lokalisation wichtiger funktioneller Areale und ihrer Verbindungen durch Nervenbahnen mit Hilfe modernster Methoden der Bildgebung. Diskutiert werden außerdem corticale Entwicklungsstörungen, altersbedingte degenerative Hirnerkrankungen, entzündliche Veränderungen der Großhirnrinde sowie verschiedene Aspekte der Epilepsiediagnostik. Ebenso Möglichkeiten der Charakterisierung von Hirntumoren sowie der Planung operativer Eingriffe durch präoperatives Mapping, mit dem Ziel einer vollständigen Tumorentfernung bei gleichzeitiger größtmöglicher Schonung des umgebenden funktionellen Hirngewebes.
„Die umfangreiche Reihe von Referaten und Diskussionen wird durch ein anatomisches und interventionelles Workshopangebot für die Kliniker ergänzt, das wir in diesem Jahr nochmals erweitert haben“, erläutert Professor Mayer, „vor allem mit Unterstützung der Anatomen um Prof. Dr. Christoph Redies“. Auch angehende Mediziner sind willkommen, denn die Jenaer Neuroradiologen bieten wiederum eine spezielle praktische Lehrveranstaltung für Studierende an.
4. Jenaer Neuroradiologie-Symposium
30. März 2012, Beginn: 8.45 Uhr
HS 2, Universitätsklinikum Jena-Lobeda. Erlanger Allee 101