19.11.2013
700. Lebertransplantation am UKJ
38-jährige Mutter hat mehrstündige Operation gut überstanden
Jena (ukj/as). Weihnachten zu Hause zu verbringen - das ist das Ziel von Annette Nothnagel. „Und es sieht gut aus, dass sich dieser Wunsch erfüllen lässt“, sagt Prof. Dr. Utz Settmacher, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Vor wenigen Tagen hat die zierliche Frau eine neue Leber erhalten. Es war die 700. Lebertransplantation am UKJ.
Annette Nothnagel leidet an einer genetisch bedingten Erkrankung, die zu einem lebensbedrohlichen Verschluss der Lebergefäße geführt hat. Seit dem Sommer wurde die 38-Jährige in verschiedenen Kliniken am UKJ behandelt, bis ein geeignetes Organ für sie zur Verfügung stand. „Die mehrstündige Operation hat Annette Notnagel gut überstanden“, so die leitende Oberärztin Dr. Astrid Bauschke, die betont, dass jede Transplantation die Leistung eines großen interdisziplinären Teams ist.
59 Lebern sind im vergangenen Jahr am UKJ transplantiert worden. „Für dieses Jahr erwarten wir einen Rückgang um etwa 20 Prozent“, so Oberärztin Dr. Christina Malessa. Seit 2011 hat die Bereitschaft zur Organspende in Deutschland deutlich abgenommen. „Wir versuchen, das moderne Konzept der Leberlebendspende an unserer Klinik auszubauen“, so Prof. Dr. Settmacher. Dennoch warten allein am UKJ aktuell 183 Menschen auf eine Spenderleber.
Um über diese Engpässe zu informieren und aufzuklären, damit Lebererkrankungen früher erkannt und behandelt werden, findet jedes Jahr am 20. November der deutsche Lebertag statt. An dem von der Deutschen Leberhilfe, der Deutschen Leberstiftung und dem Verein Gastro-Liga initiierten Aktionstag beteiligt sich auch das UKJ. Beim 6. Jenaer Lebertag diskutieren morgen (20.11.) Internisten und Chirurgen aus Mitteldeutschland über Diagnostik und Therapie von Lebererkrankungen.
Für Annette Nothnagel geht es bald in eine Reha-Klinik und dann hoffentlich nach Hause. Dort wird sie schon von ihrem neunjährigen Sohn Leon erwartet. „Ein Großteil unserer Patienten kann nach einer Transplantation wieder seine Alltagstätigkeiten aufnehmen und ins Berufsleben zurückkehren“, so Prof. Dr. Settmacher.
Kontakt:
Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ)
Dr. Christina Malessa
Tel. 03641 9-322601