30.04.2013
Hirnkatheter – Schlaganfälle auf dem Gefäßweg behandeln
Neuroradiologen aus ganz Deutschland tagen in Jena
Jena (ukj/as). Wie können Patienten mit Schlaganfall in Zukunft schneller, effektiver und sicherer behandelt werden? Mit Fragen wie diesen befassen sich am 3. Mai im Detail interventionelle Neuroradiologen aus ganz Deutschland beim Workshop Interventionelle Neuroradiologie (WIN) in Jena. Auch Partner der Industrie sind an der Diskussion beteiligt. Einen Tag zuvor, am 2. Mai, finden das Symposium des Berufsverbandes Deutscher Neuroradiologen (BDNR) sowie eine Sitzung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) statt.
Wenn Blutgerinnsel Hirngefäße verstopfen, kann dies zu einem Schlaganfall führen. Sind die Gerinnsel so groß, dass sie nicht mehr schnell genug mit Hilfe von Medikamenten aufgelöst werden können, kommen heutzutage weniger als ein Millimeter große Katheter in den Adern des Gehirnes zum Einsatz. „Unser Fokus liegt darauf, den Einsatz des Hirnkatheters weiter zu verbessern und durch wissenschaftliche Studien abzusichern“, sagt Prof. Thomas E. Mayer, der seit 2008 die Sektion Neuroradiologie am Zentrum für Radiologie des Universitätsklinikums Jena (UKJ) leitet.
Auch über Komplikationen und deren Beherrschung sowie komplexe Fälle im Arbeitsalltag wollen sich die rund 100 Teilnehmer - Neuroradiologen wie Ingenieure - im Rahmen des Workshops austauschen. „Unser Tätigkeitsgebiet ist sehr spezialisiert und komplex“, so Tagungspräsident Prof. Mayer. Eine Veranstaltung in kleiner Runde lade zu offenem Meinungs- und Erfahrungsaustausch ein, von dem alle Beteiligten profitieren können.
Berufspolitische Fragen stehen beim Symposium des Berufsverbandes Deutscher Neuroradiologen im Zentrum, der ebenfalls zum ersten Mal in Jena stattfindet. Wie soll das Berufsbild des Neuroradiologen in Zukunft aussehen? Wie können junge Ärzte dafür begeistert werden und wie wird der Einstieg in das Fachgebiet aus benachbarten Bereichen möglich? Und was ist notwendig, um die Qualität der auch mit Risiken behafteten Eingriffe zu sichern? Darauf versuchen die Mitglieder von DGNR und BDNR Antworten zu finden.
Kontakt:
Universitätsklinikum Jena
Zentrum für Radiologie
Sektion Neuroradiologie
Prof. Thomas E. Mayer
Erlanger Allee 101
07747 Jena
Tel. 03641/9 32 47 61
E-Mail: neuroradiologie@med.uni-jena.de