14.10.2013
Morbus Parkinson: Neue Erkenntnisse zur Therapie
Patientenakademie am 16. Oktober / 300 Parkinson-Patienten am Universitätsklinikum Jena
Jena (ukj / me). Morbus Parkinson ist die nach der Alzheimer-Demenz häufigste neurodegenerative Erkrankung. Wöchentlich suchen durchschnittlich 20 Patienten die Parkinsonspezialambulanz am Universitätsklinikum Jena (UKJ) auf. Nach wie vor ist Morbus Parkinson mit 300.000 Betroffenen in Deutschland eine unheilbare Erkrankung, aber es gibt mittlerweile zahlreiche effektive Behandlungsverfahren. Um über aktuelle Therapiemöglichkeiten und den Umgang mit Parkinson aufzuklären, lädt die Hans-Berger-Klinik für Neurologie des UKJ Betroffene, Angehörige und Interessierte zur Patientenakademie am 16. Oktober 2013 ein. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr im Hörsaalgebäude am Ernst-Abbe-Platz.
„Moderne Medikamente helfen den Patienten die motorischen Hauptsymptome Bewegungsverlangsamung, Steifigkeit der Muskulatur (Rigor) und das Zittern (Tremor) zu bewältigen. Neben der medikamentösen Therapie ist eine Bewegungstherapie für Patienten allerdings ebenfalls sehr wichtig“, erklärt Prof. Dr. Christoph Redecker, Leiter der Parkinsonspezialambulanz am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Der Neurologe wird über aktuelle Entwicklungen in der Parkinsontherapie sprechen. Für einige Patienten stellt die sogenannte Tiefe Hirnstimulation eine Behandlungsmöglichkeit dar. „Hirntiefenelektroden werden in die betroffenen Hirnregionen implantiert und mit einem Steuergerät verknüpft. Die motorischen Störungen und die Lebensqualität bessern sich erheblich. Ein großer Vorteil ist, dass die medikamentöse Therapie reduziert werden kann“, so Redecker. Am UKJ führen Neurologen und Neurochirurgen diesen Eingriff in enger Kooperation durch.
Redecker: „Die Tiefe Hirnstimulation wurde lange Zeit nur im späten Stadium der Erkrankung eingesetzt, war dann aber eine sehr effektive Therapie.“ Der Zeitpunkt für einen Eingriff lag bisher bei rund 13 Jahren nach Beginn der Erkrankung. „Eine neue Studie zeigt, dass es sinnvoll sein kann die Methode früher einzusetzen“, ergänzt der Neurologe. Ein großes Problem vieler Parkinson-Patienten sind die nicht-motorischen Symptome wie Schlaf- und Magen-Darm-Störungen, aber auch eine Störung des Sprechens und der Sprachverständlichkeit. Der Parkinson-Experte wird in diesem Zusammenhang aktuelle Studien vorstellen, an denen das Universitätsklinikum Jena mitwirkt.
Weitere Themen der Patientenakademie sind, wie Sport und Hilfsmittel bei Parkinson-Erkrankten eingesetzt werden können. Außerdem wird sich die Selbsthilfegruppe Morbus Parkinson Thüringen vorstellen.
Termin auf einen Blick:
Patientenakademie 2013
Morbus Parkinson
16. Oktober 2013, 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr
Hörsaal 4, Hörsaalgebäude Ernst-Abbe-Platz (Lage: an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 5)
Programm:
Aktuelle Parkinson-Therapie: Was gibt es Neues? (Prof. Dr. C. Redecker, Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena)
Morbus Parkinson und Sport (Dr. F. Niv, Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena)
Morbus Parkinson und Hilfsmittel (Dr. A. Jentsch, Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena)
Hilfe zur Selbsthilfe bei Morbus Parkinson (Marlies Grimmer, Vorsitzende Selbsthilfegruppen Morbus Parkinson Thüringen)