25.04.2013
UKJ-Studie ausgezeichnet
Verbesserte Nachsorge für Patienten nach Stammzelltransplantation
Jena (ukj/as). Wenn Patienten nach einer Stammzelltransplantation gezielt beraten werden, kommen sie nach ihrer Entlassung aus der Klinik mit den Herausforderungen des Alltags besser klar. Das ist das Ergebnis einer Studie am Universitätsklinikum Jena (UKJ), für die Dr. Norbert Gittler-Hebestreit jetzt ausgezeichnet worden ist. Der Pflegewissenschaftler erhielt den Preis am 13. April beim 3. Jahreskongress der Arbeitsgemeinschaft supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin der Deutschen Krebsgesellschaft (ASORS) in Berlin.
Nach einer Transplantation von Stammzellen haben Patienten ganz unterschiedliche Probleme zu bewältigen - sowohl körperlicher als auch seelischer Art. Um Betroffene aber auch ihre Angehörigen besser zu unterstützen, ist ein Programm entwickelt worden, bei dem die übliche spezialisierte Nachsorge durch Fachärzte um die Beratung durch Pflegeexperten ergänzt wird. „Das Besondere ist, dass es sich hierbei um ein Gemeinschaftsprojekt von Pflegepersonal und Ärzten handelt“, so Dr. Gittler-Hebestreit, der die Studie zusammen mit dem Leiter des Bereichs Stammzelltransplantation in der Klinik für Innere Medizin II (Abteilung Hämatologie/Onkologie) am UKJ, PD Dr. Herbert Sayer, geleitet hat.
Die Patienten erhalten Informationen zu Mund-, Haut- und Körperpflege, zu Fragen der Ernährung, Schlafförderung, zu körperlicher Kräftigung und Hygiene. „Sie werden durch Anleitung und Beratung fit für den Alltag gemacht“, sagt Dr. Gittler-Hebestreit. Die nach hohen wissenschaftlichen Standards erarbeitete Studie belegt, dass die Betroffenen dank der auf sie abgestimmten Beratung besser für sich selbst sorgen können, in geringerem Umfang auf Hilfe angewiesen sind - kurz: eine größere Autonomie im Alltag erleben.
Pro Jahr erhalten mehr als 100 erwachsene Patienten in der von Prof. Andreas Hochhaus geleiteten Klinik für Innere Medizin II eine Stammzelltransplantation. „Unser Ziel ist es, dass alle diese Patienten in Zukunft von den Ergebnissen der Studie profitieren können“, so PD Dr. Sayer.
Kontakt:
Dr. Norbert Gittler-Hebestreit
Pflegedirektion
Universitätsklinikum Jena
Bachstraße 18
07743 Jena
Tel.: 03641 9395158