03.06.2013
Weit mehr als Bilder für die Diagnostik
Antrittsvorlesung des Radiologen Prof. Dr. Ulf Teichgräber am 5. Juni um 18.15 Uhr
Jena (UKJ/vdG). Der Leiter des Zentrums für Radiologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) und Professor für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Ulf Teichgräber spricht in seiner Antrittsvorlesung am 5. Juni in der Uni-Aula über „Radiologisch-interventionelle Onkologie“. Der 43-jährige MRT-Spezialist arbeitet seit fast drei Jahren am Jenaer Klinikum und setzt bei der Neustrukturierung der Radiologie des UKJ den Schwerpunkt auf die Etablierung von interventionellen mikrotherapeutischen Verfahren.
„Radiologie umfasst weit mehr als die klassischen Bildgebungsver- fahren wie Röntgen, Ultraschall oder auch Magnetresonanztomo- graphie (MRT), Radiologen nehmen inzwischen bei unmittelbarer Kontrolle mittels bildgebender Verfahren eine Reihe minimal- invasiver Eingriffe vor“, kenn- zeichnet Professor Teichgräber sein Fach. Dazu gehören zum Beispiel die Embolisation, also die Verödung von Gefäßen oder Tumoren, die Implantation von Portsystemen oder zielgenaue Therapie- verfahren, wie der Einsatz von radioaktiven Teilchen zur internen Strahlenbehandlung von Leberkrebs. „Bei der Etablierung und Durchführung solcher mikrotherapeutischer Verfahren ist immer eine enge Abstimmung mit den beteiligten Kollegen notwendig“, so Professor Teichgräber.
Für die Diagnostik, die mit den sich ständig weiterentwickelnden Standardverfahren Röntgen, CT, MRT nach wie vor einen großen Anteil im Alltag des Zentrums für Radiologie ausmacht, gilt das natürlich ebenso. So gibt es kaum eine Fachdisziplin, mit denen die Radiologen nicht eng zusammenarbeiten. Allein 150.000 Röntgenaufnahmen werden am UKJ jährlich angefertigt. Die müssen schnell und exakt dem behandelnden Kollegen vorliegen. Die Optimierung dieser Abläufe ist eines der Forschungsgebiete von Ulf Teichgräber.
Ein weiteres sind MRT-Navigationstechniken. „In einem von der DFG geförderten Projekt untersuchen wir den Einsatz von RFID-Techniken zur genauen Verfolgung der chirurgischen Instrumente bei Eingriffen im MRT“, so Prof. Teichgräber. Der gebürtige Berliner hat in Hannover studiert und nach Auslandsaufenthalten in Boston, Oxford und San Francisco seine Facharztausbildung an der Charité absolviert. Vor drei Jahren kam er nach Jena, um das neue Zentrum für Radiologie am UKJ mit aufzubauen.
Im vergangenen Jahr hat Ulf Teichgräber den Vorsitz der Thüringischen Gesellschaft für Radiologie und Nuklearmedizin übernommen. Ein zentrales Anliegen der Fachvereinigung ist die Aus- und Weiterbildung von Fachärzten. Darin arbeitet der mit niedergelassenen Kollegen und Radiologen in Kliniken zusammen, zum Beispiel in Weiterbildungsveranstaltungen für Ärzte und medizinisch technisches Personal. In der Studierendenausbildung engagiert sich Professor Teichgräber neben Vorlesungen im sehr aufwändigen problemorientierten Unterricht, in dem die Studenten in kleinen Gruppen sehr praxisnah didaktisch aufbereitete Patientenfälle diskutieren.
Terminhinweis:
„Radiologisch-interventionelle Onkologie“, Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Ulf Teichgräber,
Mittwoch, 5. Juni 2012, 18.15 Uhr, Aula der Universität, Fürstengraben 1
Kontakt:
Prof. Dr. Ulf Teichgräber
Zentrum für Radiologie, Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9324831
E-Mail: