26.03.2014
Vom Ethikvotum bis Patentbewertung
6. Jahreskongress der TMF "Infrastrukturen für die klinische Forschung" am 2. und 3. April in Jena
Jena (UKJ/vdG). Knapp 200 Experten beraten auf dem Jahreskongress der TMF am 2. und 3. April in Jena die Anforderungen, die die klinische Forschung an die wissenschaftliche Infrastruktur stellt, und welche Unterstützung insbesondere die Medizinischen Fakultäten benötigen, um diesen gerecht werden zu können. Die TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. ist die Dachorganisation für die medizinische Verbundforschung in Deutschland.
Vom neu beschriebenen Naturstoff bis zum zugelassenen Antibiotikum, von der Anwendungsidee einer Technologie bis zum serienreifen Diagnostikgerät - ungeheure Ressourcen sind notwendig, bis Patienten von einem neuen Ergebnis der Medizinforschung profitieren können. Die moderne klinische Forschung muss höchsten wissenschaftlichen und ethischen Ansprüchen genügen, die die entsprechende Infrastruktur voraussetzen.
„Dazu zählen Einrichtungen wie Ethikkomitees, klinische Studienzentren und Servicestellen für Antrags- und Fördermanagement genauso wie Labore, IT-Infrastrukturen oder Biomaterialbanken und standardisierte Abläufe im Umgang mit Patientendaten und -material sowie geistigem Eigentum“, umreißt PD Dr. Dr. Michael Kiehntopf die Bandbreite dieser Infrastrukturen. Der Labordiagnostiker des Uniklinikums Jena ist Gastgeber des Jahreskongresses der TMF. Mit Vernetzung von Forschern über Standorte und Fachdisziplinen hinweg bietet der Verein Unterstützung bei der Lösung der organisatorischen, rechtlich-ethischen und technologischen Probleme der modernen medizinischen Forschung.
So unbestritten die Notwendigkeit sicherer Infrastrukturen zusammen mit dem entsprechenden Know-how für die translationale Medizin ist, so groß ist der materielle und personelle Aufwand, den sie erfordern. Die universitäre Medizin stößt an dieser Stelle zunehmend an ihre Grenzen. „Diese Herausforderung für die medizinischen Fakultäten und Möglichkeiten der öffentlichen Förderung stehen deshalb im Mittelpunkt des ersten Kongresstages“, so Sebastian C. Semler von der TMF.
Am Beispiel des Jenaer Sepsis- und Infektionsforschungsclusters wird dann am zweiten Kongresstag illustriert, welche wachsende Rolle die wissenschaftliche Infrastruktur für die Zusammenarbeit von Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Krankenversorgung und Industrie spielt; wie Disziplinen, Institutionen und Standorte immer näher zusammenrücken. Weitere Themen der Tagung sind IT und Datenschutz, die molekulare Medizin und die Perspektiven der Systembiologie in der Medizin.
Terminhinweis:
TMF-Jahreskongress 2014 - Schwerpunkt: Infrastrukturen für die translationale Medizin
2. und 3. April 2014,
Hörsaal 3, Friedrich Schiller-Universität Jena, Campus Carl-Zeiss-Str. 3, 07743 Jena