25.01.2016
Hilfe bei Arthrose: Den Daumen wieder schmerzfrei bewegen können
Patientin bedankt sich bei UKJ-Handchirurgie/ Jenaer Abendvorlesung am 27. Januar zum Thema Arthrose
Jena (ukj/boe). „Tippen auf der Tastatur fällt mir jetzt schon wieder deutlich leichter“, freut sich Ute Müller. Anderthalb Jahre litt sie an Arthrose im linken Daumensattelgelenk. Schmerzen beim Greifen von Gegenständen und beim Bewegen der Hand gehörten zunehmend zu ihrem Alltag. Da sich die Schmerzen trotz Schmerzmitteln verstärkten, entschied sich die 56-Jährige zu einer Operation an der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) und bedankt sich nun für die gute Beratung und Betreuung vor Ort. „Ich wurde umfassend über die Möglichkeiten und Risiken der Operation aufgeklärt und zu keiner Zeit zu einer Entscheidung gedrängt“, sagt die Frau aus Gera. Besonders lobt sie auch die Pflegekräfte der Station und die Ergotherapeuten des UKJ: „Die Mitarbeiter hatten stets ein Lächeln im Gesicht und ein nettes Wort auf den Lippen. Das ist nicht nur förderlich für die Gesundheit, sondern vor allem Balsam für die Seele.“
Die Arthrose des Daumensattelgelenkes, Mediziner sprechen auch von einer Rhizarthrose, ist die am häufigsten vorkommende Verschleißerkrankung der Gelenke im Bereich der Hand in Deutschland. „Etwa 30 Prozent aller Frauen ab 50 Jahren sind wie Ute Müller davon betroffen“, so die behandelnde Handchirurgin, Dr. Stefanie Säuberlich von der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ. Das Sattelgelenk befindet sich auf Höhe des Daumenballens. Da der Daumen sehr beweglich ist und oft erheblichen Belastungen ausgesetzt ist, nutzt sich der Knorpel im Lauf des Lebens ab, sodass letztendlich die Knochenflächen direkt aufeinander reiben. Die Folgen sind Schmerzen, Bewegungs- und Krafteinschränkungen. Nicht-operative Methoden wie Schmerzmittel, Ergotherapie oder unterstützende Orthesen können die Symptomatik verringern, bekämpfen allerdings nicht die Ursache. „Deshalb entscheiden sich die Patienten oft für eine Operation“, bestätigt Säuberlich. „Bei der sogenannten Resektions-Interpositionsarthroplastik nach Epping wird ein Handwurzelknochen entfernt, um die Reibung der Knochen gegeneinander zu beheben, und der erste Mittelhandknochen wird an einer Sehne dynamisch aufgehängt.“ Eine gute Nachbehandlung mit Schienenruhigstellung sowie anschließenden ergotherapeutischen Bewegungsübungen und Kraftaufbau helfen, um den Daumen wieder vollständig und vor allem schmerzfrei bewegen zu können.
Nicht nur der Daumen kann von Arthrose betroffen sein. Denn bei Menschen im steigenden Alter nutzen sich vor allem die Knorpel im Hüft- oder Kniegelenk ab. Doch welche aktuellen Möglichkeiten der konservativen Therapie bei Gelenkverschleiß gibt es? Und welche Chancen bietet der künstliche Gelenkersatz, die so genannte Endoprothetik? Diese und andere Fragen klärt Prof. Gunther Hofmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ, in der nächsten Jenaer Abendvorlesung am 27. Januar zum Thema „Arthrose und Gelenkverschleiß: Was tun?“. Hierbei gibt er einen Einblick in die Arthroseforschung sowie Vorbeugung der Erkrankung und stellt das EndoProthetikZentrum des UKJ vor.
Veranstaltungshinweis:
Jenaer Abendvorlesung „Arthrose und Gelenkverschleiß: Was tun?“
27. Januar 2016
Prof. Dr. Dr. Gunther Hofmann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKJ
Zeit: 19.00 Uhr
Ort: Hörsaal 1, Universitätsklinikum Jena-Lobeda, Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Endoprothetiksprechstunde
Zeit: Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 8.00 bis 14.00 Uhr
Tel.: 03641 – 9 322850