17.06.2016
Tabu brechen: UKJ Frauenklinik informiert über Beckenbodenschwäche
Informationsveranstaltung der Uni-Frauenklinik am 21. Juni anlässlich der Welt-Kontinenz-Woche
Jena (ukj/boe). Etwa jeder zehnte Deutsche leidet unter Inkontinenz – unabhängig von Alter und Geschlecht. „Meist verzichten die Betroffenen jedoch aus Scham darauf, bei Beckenbodendefekten wie Inkontinenz frühzeitig Hilfe zu suchen“, so Oberärztin Dr. Anke Mothes, Koordinatorin am Interdisziplinären Universitäts-Beckenbodenzentrum Jena der Frauenklinik am Universitätsklinikum Jena (UKJ). „Inkontinenz sollte aber kein Tabuthema mehr sein. Denn den Patientinnen kann heute mit modernen Methoden wirksam geholfen werden.“ Deshalb informieren die Expertinnen des Jenaer Beckenbodenzentrums am 21. Juni im Rahmen der Welt-Kontinenz-Woche Betroffene und ihre Angehörigen über Risikofaktoren und zeigen Therapiemöglichkeiten auf. Die Veranstaltung findet im Hörsaal der Jenaer Frauenklinik in der Bachstraße 18 statt.
„Das Durchschnittsalter unserer Patientinnen liegt bei 67 Jahren“, sagt Dr. Mothes. „Die Ursachen für Beckenbodenprobleme entstehen jedoch schon im jüngeren Lebensalter.“ Vor allem häufiges Tragen schwerer Lasten, Fettleibigkeit oder chronischer Husten können die Spannkraft des Bindegewebes der Beckenorgane verringern. Deshalb stehen diese Risikofaktoren und mögliche vorbeugende Maßnahmen mit zunehmendem Alter im Fokus der Veranstaltung. Die Jenaer Expertinnen stellen zudem aktuelle Behandlungsmöglichkeiten wie den Einsatz von Beckenboden-Netzen und die Möglichkeiten der Lasertherapie vor.
Das Jenaer Beckenbodenzentrum ist ein spezielles interdisziplinäres Behandlungszentrum, das unter anderem auf die Diagnostik und Therapie von Senkungszuständen, Harn- und Stuhlinkontinenz spezialisierte Frauenärzte - die Urogynäkologen -, Darmspezialisten, Urologen sowie Physio- und Psychotherapeuten miteinander vernetzt. Jährlich werden in diesem Zentrum etwa 200 Frauen operativ behandelt. Deutlich mehr als 1.000 Frauen wenden sich zudem an die dortigen Spezialsprechstunden.
Hintergrund Welt-Kontinenz-Woche:
2009 initiierte die Deutsche Kontinenz Gesellschaft die Welt-Kontinenz-Woche, um die Prävention, Diagnose und Behandlung von Harn- und Stuhlinkontinenz zu verbessern. Auch in der diesjährigen Aktionswoche vom 20. bis 26. Juni finden mehr als 100 Veranstaltungen wie Aufklärungsgespräche mit Patienten, Telefonhotlines oder Weiterbildungskurse für Ärzte statt.
Veranstaltung auf einen Blick
UKJ-Frauenklinik informiert über Beckenbodendefekte
Datum, Zeit: 21.06.2016; 16.30 Uhr
Ort: Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik Jena, Bachstr. 18, 07743 Jena
Programm:
- Hochaltrige Patientinnen und Beckenbodendefekte (CÄ Dr. Anja Kwetkat, Klinik für Geriatrie am UKJ)
- Die aktive Alterungsphase: Wie halten wir uns jung? (Brigitte Bär, Selbsthilfegruppe Kontinenz, Jena)
- Neue Entwicklungen bei Beckenboden-Netzen (Dr. Marzelline Geitner, Universitätsfrauenklinik Jena)
- Was gibt es Neues am Beckenbodenzentrum? Lasertherapie in der Urogynäkologie (OÄ Dr. Anke Mothes, Koordinatorin Beckenbodenzentrum, Universitätsfrauenklinik Jena)
Kontakt
Dr. med. Anke Mothes
Oberärztin an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Interdisziplinäres Universitäts-Beckenboden-Zentrum Jena
Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9-33475
E-Mail: