Jena (ukj/me). Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr entschied sich Martin Hocquel für eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Und diese verläuft bisher sehr erfolgreich: Am 13. Februar 2017 nimmt er am Thüringen-Vorentscheid der Nationalen Initiative des Bundeswettbewerbs „Bester Schüler in der Alten- und Krankenpflege 2017“ teil, der vom Deutschen Verein zur Förderung pflegerischer Qualität e.V. in Dresden veranstaltet wird. Neben Martin Hocquel werden 24 weitere Pflege- und Altenpflegeschüler von Thüringens Krankenhäusern im Vorentscheid für den Freistaat antreten.
„Ich freue mich, dass mich meine Klassenlehrerin der Staatlichen Berufsbildenden Schule für Gesundheit und Soziales Jena vorgeschlagen hat. Ich werde am Wochenende meine bisherigen Ordner durchgehen, ansonsten blicke ich dem Wettbewerb entspannt entgegen. Für mich ist der Wettbewerb vor allem eine Art erste Prüfungsvorbereitung“, erklärt der 23-jährige Auszubildende im 2. Ausbildungsjahr.
„Er bringt nicht nur sehr gute Leistungen und soziale Kompetenzen für die Pflege mit, ihn zeichnet darüber hinaus gesellschaftliches Engagement aus. Wir drücken ihm die Daumen.“, sagt Arne-Veronika Boock, Pflegedirektorin am UKJ.
In einem Flüchtlingscamp in Kroatien kümmerte er sich in einem Ersthelferteam zehn Tage lang um die pflegerische Versorgung von Flüchtlingen. Eine besondere Erfahrung für ihn: „Man sieht so viel Leid und es wird noch bewusster, wie gut es uns doch geht und was kleine Dinge für Freude bereiten können. Ich habe den Anspruch: Ich pflege mein gegenüber so, wie ich auch gepflegt werden will.“
Derzeit lernt der gebürtige Oberfranke die Pflege in der Ambulanz für Stammzelltransplantationen der Klinik für Innere Medizin II am UKJ kennen. Praktische Erfahrungen konnte Martin Hocquel darüber hinaus durch Einsätze in der Geriatrie, Neurologie, Kardiologie, Kinderklinik, Unfallchirurgie und einer Rehaklinik sammeln. Er schätzt das vielfältige Spektrum an Praxiseinsätzen am UKJ. „Es ist jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung, wenn man eine Station wechselt und sich als Azubi wieder beweisen muss. Dadurch habe ich bereits gemerkt, welcher Bereich zu mir passt."
Er würde später gern in der Unfallchirurgie eingesetzt werden. „Hier gefällt mir, dass man den Fortschritt im Verlauf sieht, Wissen zum komplexen System des Bewegungsapparates erlangt und Kontakt mit Menschen unterschiedlichen Alters hat. Außerdem hat man mit Spezialfällen zu tun. Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Patienten, dessen Beine nach einem schweren Unfall ein halbes Jahr auf Station behandelt wurden. Wider Erwarten konnte er gehend entlassen werden.“
Am 13. Februar wird Martin Hocquel in einer Klausur sein theoretisches Wissen unter Beweis stellen, zwei praktische Prüfthemen umsetzen und eine Pflegeplanung formulieren. Neben Thüringen zeigen dann auch die Azubis von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg ihr theoretisches Wissen und praktisches Können.