26.04.2017
Den Wert des eigenen Lebens erkennen
Workshop zur Biografiearbeit mit älteren Menschen am Donnerstag, 4. Mai
Jena (UKJ/as). Sich zu erinnern und die eigene Lebensgeschichte zu erzählen, ist eine wichtige Grundlage für die eigene Identität. „Die eigenen Erlebnisse, Begegnungen und Beziehungen in einem neuen Licht zu betrachten, kann bei älteren Menschen viel bewegen“, sagt Hariet Kirschner, die zusammen mit Anna Zimmermann das Projekt „Erzählen, erinnern, dabei sein“ koordiniert. Das von Prof. Bernhard Strauß vom Universitätsklinikum Jena (UKJ) geleitete Projekt ist Teil des Gesamtprojekts „VorteilJena“. Ziel der zahlreichen Angebote ist es, eine Gesundheitsregion Jena zu etablieren, in der die Gesundheit von Menschen unterschiedlichen Alters durch soziale Teilhabe gestärkt wird. „Sowohl für die Gesprächspartner als auch für die gesamte Einrichtung können sich die Lebensrückblickgespräche positiv auswirken und neue Ansätze für die Kommunikation liefern“, so Kirschner.
Wie Verwandte, Pfleger, Mitarbeiter in der Senioren- und Altenarbeit oder auch Akteure in Begegnungsstätten ein strukturiertes Gespräch mit älteren Menschen führen können, erfahren Interessierte bei einem Workshop der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen, AGETHUR, am Donnerstag, 4. Mai 2017, in Weimar. Hariet Kirschner wird unter anderem eine im Rahmen ihres Projekts erarbeitete ausführliche Anleitung sowie einen Leitfaden zu Lebensrückblickgesprächen vorstellen, die jeder Interessierte erhält. „Die Gesprächsführung fokussiert auf die individuellen Stärken des Gesprächspartners, damit dieser den Wert seines reichhaltigen Lebens erkennen kann“, so Kirschner. Erinnern, so die These, kann sinnstiften und sich positiv auf Gesundheit und Wohlergehen auswirken.
Diese Effekte haben Hariet Kirschner und ihr Team bereits während der Pilotphase feststellen können. Zurzeit analysieren sie die Gespräche, die sie in zehn verschiedenen Einrichtungen in Jena führen, wissenschaftlich. Vor und nach den drei Gesprächsterminen befragen sie die Gesprächspartner zu ihrem Wohlbefinden. „Andere Studien haben bereits gezeigt, dass das Erinnern zum Beispiel bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen deutliche Verbesserungen bewirkt“, so Kirschner. Langfristig ist vorgesehen, dass möglichst viele Akteure in der Senioren- und Altenarbeit mit Hilfe der erarbeiteten Materialien selbstständig Gespräche zum Lebensrückblick führen können. Weiteres Thema des Workshops ist die Methode der Erzählcafés, die das Projektteam ebenfalls in Jena etablieren möchte.
Lebensrückblicke und Erzählcafés in der Altenarbeit
Methodeneinführung und Erfahrungsaustausch
4. Mai 2017
9.00 bis 15.00 Uhr
Marie Seebach Stiftung Weimar
Tiefurter Allee 8
99425 Weimar
Anmeldung:
Tel. 03643 – 4989816
E-Mail: schieck@agethur.de
Online-Anmeldung über: www.agethur.de