11.12.2017
Gemeinsam über Krebs sprechen
Treffpunkt Thüringen der Deutschen Stiftung für Junge Erwachsene mit Krebs steht jungen Patienten und deren Angehörigen zur Seite / Nächstes Treffen am 14. Dezember
Rebecca Jacob weiß aus eigener Erfahrung, dass Krebs-Patienten Austausch mit anderen Patienten gut tut. Denn sie erkrankte vor vier Jahren selbst an Blutkrebs, genauer an Akuter myeloischer Leukämie. 2014 erhielt sie die rettende Stammzelltransplantation am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Heute arbeitet die 37-jährige wieder als Krankenschwester. Darüber hinaus unterstützt sie ehrenamtlich Krebs-Patienten, indem sie 2017 den ersten „Treffpunkt “ der Deutschen Stiftung für Junge Erwachsene mit Krebs mitbegründete und aufbaut.
„In lockerer Atmosphäre finden die von Betroffenen organisierten Treffen beispielsweise in Cafés, Restaurants oder Parks statt. Zu den häufigsten Gesprächsthemen gehören neben dem aktuellen Befinden, Arbeit, Familie und Partnerschaft, aber auch Themen, die nichts mit der Erkrankung zu tun haben“, erzählt sie. Das nächste Treffen findet am 14. Dezember 2017 statt.
Nicht nur junge Menschen, die erkrankt sind oder waren, sondern auch Angehörige, Freunde von Betroffenen oder andere Interessierte sind herzlich willkommen. Für Rebecca Jacob ist ihr Engagement eine Herzensangelegenheit:
„Da ich in meiner Krankheit viele Höhen und Tiefen erlebte und mich mit kleinen Schritten zurück ins Leben gekämpft habe, beschloss ich im Jahr 2016 die Deutsche Stiftung für Junge Erwachsene mit Krebs ehrenamtlich zu unterstützen. Der Gedanke hinter dem „Treffpunkt Thüringen“ ist, etwas gegen die bedrohliche Situation, während der Konfrontation mit einer Krebserkrankung zu tun, Patienten und Angehörigen eine Anlaufstelle zu bieten und die Ausgrenzung der Betroffenen zu vermeiden.“
Der Treffpunkt solle aber mehr als nur eine Anlaufstelle zu sein. „Wir sehen den Treffpunkt als Brücke zu vorhandenen regionalen Angeboten für Krebspatienten. Außerdem vereinfacht das Angebot die oft aufreibende Recherche. Denn für alle fachlichen Fragen binden wir PD Dr. Inken Hilgendorf vom UKJ als medizinische Expertin ein, die gleichzeitig im wissenschaftlichen Beirat der Stiftung aktiv ist“, betont Jacob.
PD Dr. Inken Hilgendorf, Sektionsleiterin der José Carreras Stammzelltransplantationseinheit am UKJ, befürwortet das Konzept, in dem sich junge Patienten vernetzen: „Durch die Treffpunktprojekte möchten wir nicht nur die Patienten und deren Angehörige unterstützen, sondern sowohl die Studierenden als auch die Öffentlichkeit für die Belange und Bedürfnisse von jungen Erwachsenen während einer Krebserkrankung sensibilisieren. Denn die Konfrontation mit der Krebsdiagnose fällt hier in eine besonders sensible Entwicklungsphase, in der sämtliche Belange eines sinnerfüllten Lebens der Weichenstellung unterliegen.“
Interessierte können sich unter an die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs wenden und sich unter www.junge-erwachsene-mit-krebs.de informieren.