Jena (ukj/tak). Junge Assistenzärzte der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) behandeln nicht nur Patienten im Operationssaal, sondern widmen sich auch modernen Forschungsthemen. Gleich drei Nachwuchschirurgen sind beim Jahreskongress der Thüringischen Gesellschaft für Chirurgie e.V. im Mai 2017 in Erfurt für ihre Leistungen ausgezeichnet worden.
So hat Dr. med. Philipp Felgendreff (29) ein Forschungsstipendium der Thüringischen Gesellschaft für Chirurgie e.V. erhalten. Das mit 3.000 Euro prämierte Stipendium erhält der Chirurg für seine wissenschaftlichen Arbeiten zum „biologischen Organ-Engineering“, einem Verfahren zur Generierung neuer Organe. An Mäuselebern testet er, wie man am besten die lebereigenen Zellen aus dem Organ herauswaschen und neue Zellen in dem Organ ansiedeln kann. Das Ziel des Jungforschers: „Wir möchten in der Zukunft neue Lebern quasi im Reagenzglas züchten um sie später transplantieren zu können.“ Wenn das gelingt, könnte in Zukunft vielen Patienten, die aktuell auf ein rettendes Transplantat warten, geholfen werden, hofft Dr. Felgendreff.
Sein Kollege, der aus der chinesischen Stadt Wuhan stammende Mediziner Weiwei Wei (34) hat für seine Doktorarbeit ebenfalls eine Auszeichnung der Thüringischen Gesellschaft für Chirurgie erhalten, nämlich den „Nikolai Guleke-Preis“. Die mit 1.500 Euro dotierte Prämierung erhielt der Jungmediziner ebenfalls für seine wissenschaftlichen Arbeiten an der Leber. Wei hat seine Doktorarbeit der Erforschung der Lebergrößenentwicklung nach der Teilentfernung der Leber, wie sie bei großen Lebertumoren notwendig ist, gewidmet. Durch seine Ergebnisse kann die Operationsstrategie bei großen Leberresektionen verbessert werden, was für diese Patienten die Chancen auf Heilung erhöhen kann.
Er sagt, in seinem Heimatland China ist die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie des UKJ, die unter der Leitung von Klinikdirektor Professor Dr. Utz Settmacher steht, „sehr bekannt“. Für ihn ist es „eine große Ehre“, diesen Preis der Fachgesellschaft erhalten zu haben und zugleich ermutigt ihn die Auszeichnung, seine Forschungen voranzutreiben. Sein berufliches Ziel ist die akademische Chirurgie. Er möchte die Arbeit als Chirurg am OP-Tisch mit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit kontinuierlich verbessern.
Dr. Christoph Löschner (33), ebenfalls Assistenzarzt der Chirurgie in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am UKJ, hat mit seinem Vortrag zur Operation der krankhaften Aussackung der Pfortader ebenfalls einen mit 500 Euro dotierten ersten Preis der Thüringischen Fachgesellschaft erhalten. In der Vortragsreihe „Junges Forum“ hat Dr. Löschner den Fall eines Patienten beschrieben, bei dem zunächst ein Pfortaderaneurysma mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern operiert wurde und anschließend, in Folge weiterer gefäßchirurgischer Besonderheiten, eine Transplantation der Leber, des Dünndarms und der Bauchspeicheldrüse notwendig wurde.
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