Jena/UKJ. Von Jena ausgehend wird seit 2012 am 13. September jedes Jahr der Welt-Sepsis-Tag begangen. Das Ziel: Sepsis muss bekannter werden! „Während wir anfangs vor allem darauf gezielt haben, die allgemeine Aufmerksamkeit auf das Thema Sepsis zu lenken, möchten wir nun Menschen dazu anregen, sich auch stärker inhaltlich mit dieser noch immer weitgehend unbekannten Krankheit auseinanderzusetzen“, so Margit Leitner, Koordinatorin des Sepsis CamPetition Wettbewerbs für das Center for Sepsis Control and Care am Universitätsklinikum Jena.
Mit Videoclips auf Sepsis aufmerksam machen
Dafür sind Kurzfilme ideal! Sie helfen, mit breiter Wirkung auf das Krankheitsbild hinzuweisen und aufzuklären. „Das Webvideo ist bei jungen Menschen eines der meist genutzten Medien. Um diese zu erreichen, für Wissenschaft zu interessieren und zu begeistern, brauchen wir mehr und bessere Webvideos von Wissenschaftlern und Wissenschaftskommunikatoren", erläutert dazu Markus Weißkopf, Geschäftsführer von Wissenschaft im Dialog. Deren Webvideo-Wettbewerb Fast Forward Science ist Vorbild für die Sepsis CamPetition.
Vom 1. Mai bis 1. Juli 2017 können Videos zur Teilnahme eingereicht werden. Das vorgegebene Thema ist natürlich Sepsis. Davon abgesehen sind den Teilnehmern kaum kreative Grenzen gesetzt. Animation oder Realfilm, Handykamera oder Camcorder, Schwarz-Weiß oder Farbe, Dokumentation oder Fiktion. Gerade in der Vielzahl der Möglichkeiten liegt der Reiz. Ein Trailer auf dem YouTube-Kanal des Wettbewerbs lädt alle zum Mitmachen ein.
Bester U20-Beitrag wird prämiert
Egal ob Arzt, Studierende, Schulklassen oder Videomacher, egal ob Team- oder Einzeleinreichungen: Wer helfen will, Sepsis bekannter zu machen und damit frühe Erkennung und Behandlung zu verbessern, kann teilnehmen. „Wir wollen aber auch Jugendliche gezielt ansprechen und zum Mitmachen motivieren“, betont Margit Leitner. Deshalb wird der beste U20-Film ausgezeichnet – also ein Beitrag von Jugendlichen zwischen 14 und 19 Jahren. „Neben den Bewertungen der Jury wird das Publikum seinen Liebling unter allen Einsendungen krönen“ ergänzt Wibke Wetzker, Geschäftsführerin der Sepsis Stiftung.
Technische Fertigkeiten stehen dabei nicht unbedingt im Vordergrund. Wibke Wetzker dazu: „Sicher kommen künstlerisch und handwerklich gut gemachte Arbeiten besser an, aber im Wettbewerb haben vor allem originelle Ideen eine Chance, die bewegen und sich mutig diesem nicht ganz leichten Thema stellen.“ Und das wird auch belohnt: Die Sepsis Stiftung stellt ein Preisgeld in Gesamthöhe von 2.000 Euro zur Verfügung, daneben gibt es Sachpreise zu gewinnen. Mehr wird noch nicht verraten, etwas Überraschung muss sein.
Kontakt:
Dr. Margit Leitner
Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9323320
E-Mail: wsd@med.uni-jena.de
Sepsis CamPetition:
Youtube-Kanal: http://bit.ly/SepsisCamPetition
Wettbewerbsunterlagen und Teilnahmebedingungen: http://www.cscc.uniklinikum-jena.de/WST.html
Die Sepsis CamPetition ist ein gemeinsames Projekt von Center for Sepsis Control and Care und ZIK Septomics (beides vom BMBF geförderte Sepsisforschungszentren in Jena), Deutscher Sepsis-Gesellschaft, Deutscher Sepsis-Hilfe e.V., Fachschaft Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Global Sepsis Alliance, MRE Netzwerk Jena (Stadt Jena), Sepsis Stiftung und Universitätsklinikum Jena.
Hintergrund:
Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der eintritt, wenn die Antwort des Körpers auf eine Infektion die eigenen Gewebe und Organe schädigt. Sepsis kann zu Schock, multiplem Organversagen und letztlich zum Tod führen, insbesondere, wenn sie nicht früh erkannt und schnell behandelt wird. Sepsis ist weltweit die führende infektionsbedingte Todesursache.
Sepsis kann als Komplikation jeder Infektion, wie z. B. Lungenentzündung oder Harnwegsinfektionen, auftreten, aber auch nach Verletzungen und chirurgischen Eingriffen. Die Entzündungsantwort des gesamten Körpers, verbunden mit Organversagen, macht Sepsis zu einer hochkomplexen und dynamischen Erkrankung. Durch die unspezifischen Symptome, verbunden mit einem Mangel an leistungsfähigen Diagnosemethoden, wird eine Sepsis oft erst spät erkannt.