Jena (UKJ/ vdG). Unter dem Motto „Facing the Challenges“ treffen sich vom 6. bis 8. September bis zu 1000 Mediziner, Pflegekräfte, Studierende, Betroffene und international renommierte Sepsisforscher zum interdisziplinären Dialog in Weimar. Hier richtet die am UKJ ansässige Deutsche Sepsis-Gesellschaft (DSG) den inzwischen 8. Internationalen Sepsis-Kongress aus, der mit dem 10. Intensivpflegekongress gekoppelt ist. Im Mittelpunkt werden dabei die vier großen Herausforderungen der Sepsisbehandlung stehen: Bugs, Drugs, Damage, Repair.
Das Center of Sepsis Control & Care (CSCC) am UKJ, Mitveranstalter des Kongresses, widmet sein Forschungsprogramm seit zwei Jahren genau diesen Themen: schwer behandelbaren Infektionen, neuen Strategien für antimikrobielle Therapien, gezielten Strategien gegen Organversagen sowie der Rehabilitation und Erforschung mittel- und langfristiger Folgen. CSCC-Forscher waren im vergangenen Jahr maßgeblich an der Neufassung der Definition der Sepsis und der klinischen Kriterien für diese lebensbedrohliche Funktionsstörung der Organe als Folge einer Infektion beteiligt.
„Wir werden die Umsetzung dieser aktualisierten Sicht in die Praxis und die ersten Erfahrungen und Studien zu den vorgeschlagenen klinischen Parametern diskutieren“, nennt Prof. Dr. Frank Martin Brunkhorst, Leiter des Zentrums für klinische Studien am UKJ und Generalsekretär der Fachgesellschaft, einen zentralen Programmpunkt. „Die ersten Ergebnisse internationaler Validierungsstudien bestätigen die Aktualisierung, für deren Weiterentwicklung sind jedoch weitere groß angelegte Studien notwendig“, so Professor Brunkhorst. Den hierfür notwendigen internationalen Fachdialog befördert der Sepsis-Kongress zum Beispiel durch die enge Partnerschaft mit dem zentral- und osteuropäischen Sepsisforum „SepsEast“, das im jährlichen Wechsel mit dem Weimarer Kongress stattfindet.
Die Workshops dieses Weimarer Kongresses befassen sich zum Beispiel mit dem Vorgehen gegen resistente Erreger, der Behandlung von Kreislauf-, Lungen- oder Nierenversagen oder dem Einsatz von Biomarkern zur Diagnose und Therapieanpassung. Auch den neurologischen und psychischen Langzeitfolgen widmen sich die Wissenschaftler. So stellen die Psychologen des CSCC eine Therapie für die Überlebenden einer Sepsis vor, die eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt haben, von der oft auch die Lebenspartner der Patienten betroffen sind.
Terminhinweis:
Kongress „weimar sepsis update 2017“, 6. – 8. September 2017,
congress centrum neue Weimarhalle, UNESCO-Platz 1, 99423 Weimar
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