04.10.2017
UKJ-Allgemeinmediziner für Versorgungsforschungsprojekte ausgezeichnet
Auf dem diesjährigen Kongress des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung in Berlin erhielten die Jenaer Wissenschaftler heute (4. 10.) gleich zwei Preise
Gleich zwei Forschungsprojekte von Wissenschaftlern des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) wurden auf dem Jahreskongress des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung ausgezeichnet: Dr. Konrad Schmidt und Prof. Dr. Jochen Gensichen von der Smooth-Studiengruppe erhielten den Wilfried-Lorenz-Versorgungsforschungspreis 2017 und Markus Krause wurde mit einer Doktorandenförderung Versorgungsforschung der Stiftung Hufeland-Preis ausgezeichnet. „Die Versorgungsforschung ist einer der wissenschaftlichen Schwerpunkte unseres Institutes, die Ehrung macht deutlich, dass unsere Arbeit bundesweit sichtbar ist“, freut sich der kommissarische Institutsdirektor Prof. Dr. Horst Christian Vollmar.
Dr. Konrad Schmidt und Prof. Dr. Jochen Gensichen leiteten die Smooth-Studie, die im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung am UKJ geförderten Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen durchgeführt wurde. Darin wurde ein Nachsorgeprogramm für Patienten, die eine schwere Sepsis überlebt hatten, entwickelt, in 148 Hausarztpraxen erfolgreich etabliert und evaluiert. In der Interventionsgruppe der 290 teilnehmenden Patienten zeigte sich eine mögliche Verbesserung der motorischen Funktion. Die Studie konnte die Bedeutung des Hausarztes für die postintensive Versorgung auch international thematisieren, erste Lösungsansätze aufzeigen und zur Weiterentwicklung einer strukturierten Nachsorge beitragen.
Die Stiftung Hufeland-Preis fördert die Promotionsarbeit von Markus Krause, der seine Facharztausbildung zum Allgemeinmediziner am UKJ-Institut absolviert. Darin untersucht er die Qualität der hausärztlichen Versorgung von über 8000 Patienten mit Depression. Die Analyse ist Teil der von Dr. Antje Freytag am Jenaer Institut betreuten Evaluation der hausarztzentrierten Versorgung in Thüringen. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass daran teilnehmende Patienten mit Depression engmaschiger beobachtet werden und infolgedessen eher eine hausärztliche antidepressive Therapie erhalten als Patienten der Regelversorgung.
Prof. Vollmar: „Beide Projekte belegen, welche anspruchsvolle Rolle der Hausarzt als zentraler Ansprechpartner vor allem für die Versorgung langfristig erkrankter Patienten spielt und wie erfolgreich er dabei sein kann.“