Jena (UKJ/me). Seit zwei Jahren ist Hebamme Enkeleda Celniku Teil des Kreißsaal-Teams der Klinik für Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Die 31-Jährige war 2015 von Griechenland nach Jena gezogen. Im Gepäck hatte sie damals bereits einen Bachelor in Hebammenkunde.
Enkeleda Celniku blickt zurück: „Bevor ich nach Deutschland kam, hatte ich drei Jahre in Athen als freiberufliche Hebamme gearbeitet. Doch meine beruflichen Aussichten waren dort leider begrenzt. Ich folgte also meinem Mann und bewarb mich am Klinikum.“
„Ich wurde von Anfang an gut vom Team aufgenommen und auch bei der Sprache unterstützt. Denn ich lernte fleißig Deutsch“, ergänzt sie.
Neben der Arbeit in der Jenaer Geburtsmedizin schloss sie ihren zweijährigen Master „Researcher Reproduction“ im Dezember 2017 ab. „Nicht nur Schwangerschaftsberatung, sondern auch Psychologie und Anatomie waren Bestandteile des Studiums der Universität Athen, wobei Praxis und Theorie parallel zu absolvieren waren“, so Celniku.
Akademisierung in der Geburtsmedizin ist auch für Prof. Dr. Ekkehard Schleußner, Direktor der Jenaer Geburtsmedizin, ein innovatives Thema. „Wir profitieren von reflektierten Praktikern wie Enkeleda Celniku. Deshalb wird seit Oktober 2014 auch in Jena ein Bachelorstudiengang Geburtshilfe/Hebammenkunde angeboten. Hebammen werden durch die duale Ausbildung zur selbstständigen Berufsausübung und auch wissenschaftlichem Arbeiten befähigt. Als Bachelor ist der Berufsabschluss dann auch international anerkannt. Wir freuen uns, dass im Oktober 2018 die ersten 15 jungen Kolleginnen ihr Studium erfolgreich abschließen werden.“
Enkeleda Celniku kann sich heute keinen anderen Beruf vorstellen. „Ich liebe Kinder. Meine Mutter arbeitete als Erzieherin und ich wusste früh, dass ich einen Beruf ausüben möchte, bei dem ich mit Kindern arbeiten kann, gleichzeitig aber Berührung mit dem medizinischen Bereich habe. Mein Beruf als Hebamme ist die perfekte Kombination.“
Sie konnte bisher in sechs Kreißsälen Erfahrung sammeln. „Im Vergleich zu den griechischen Krankenhäusern werden am UKJ viel mehr Möglichkeiten geboten, etwa Wasserentbindungen oder eine natürliche Geburt aus Beckenendlage, aber auch Akkupunktur unter der Geburt“, erzählt sie.
Zurzeit ist sie allerdings außerhalb des Kreißsaals im Einsatz. Denn im Mai erwartet sie ihr erstes Kind, das in der Jenaer Geburtsmedizin zur Welt kommen soll. Denn hier fühle sie sich sicher und geborgen.