Jena (UKJ/me). Etwa jede zehnte Frau leidet unter Endometriose, bei der Gebärmutter-Schleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle wuchert. Bis zur Diagnose vergeht häufig lange Zeit. „Zufallsbefunde, beispielsweise bei einer Blinddarmentfernung, führen oft zu dazu, dass die Endometriose festgestellt wird. Bis zu sechs Jahre vergehen, bis eine Diagnose gestellt wird“, erklärt Dr. Kristin Nicolaus, Oberärztin und Koordinatorin des Endometriosezentrums der Klinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Vor allem Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren leiden unter Endometriose.
Auf welche Symptome geachtet werden sollte und was für aktuelle Behandlungsmöglichkeiten Thüringens einziges Endometriosezentrum bietet, wird sie in der Jenaer Abendvorlesung am 25. April 2018 vorstellen. Ihr Vortrag beginnt um 19 Uhr im Hörsaal 1 des UKJ in Lobeda.
Die Endometriose-Expertin beschreibt, was charakteristisch für die chronische Erkrankung ist: „Das gutartige Gewebe kann sich etwa an Eierstöcken, den Eileitern, dem Darm, der Blase oder auch dem Bauchfell ansiedeln. Dadurch kommt es zur Regelblutung an den falschen Stellen des Körpers.“
Laut Nicolaus kann eine Endometriose unterschiedliche Symptome aufweisen, was die Diagnose erschwert. „Es gibt Patientinnen, die an Schmerzen während der Menstruation, beim Stuhlgang, Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr leiden, aber auch solche, die keine Beschwerden haben. Auch der unerfüllte Kinderwunsch kann an einer Endometriose liegen. Die Erkrankung ist durch viele Gesichter gekennzeichnet“, erklärt Nicolaus.
Wird eine Endometriose festgestellt, kommen operative und medikamentöse Verfahren zum Einsatz. „Als Endometriosezentrum der höchsten Versorgungsstufe bieten wir modernste minimalinvasive Operationsverfahren an, um Endometrioseherde operativ zu entfernen. Ein interdisziplinäres Team aus Gynäkologen, Psychologen, Schmerztherapeuten und Experten des Kinderwunschzentrums steht unseren Patientinnen zur Seite.“ So konnten im vergangenen Jahr über 600 Patientinnen am UKJ behandelt werden.
Bildzeile: Dr. Kristin Nicolaus, Oberärztin und Koordinatorin des Endometriosezentrums am Universitätsklinikum Jena, wird in der April-Abendvorlesung über Endometriose sprechen. (Foto: UKJ/Emmerich)
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Termin auf einen Blick
Jenaer Abendvorlesung am 25. April 2018
Endometriose – Symptome erkennen, Heilungsmethoden und Kinderwunsch
Dr. Kristin Nicolaus
Oberärztin und Koordinatorin Endometriosezentrum Stufe III
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin
Ort: Hörsaal I, Universitätsklinikum Jena, Standort Lobeda, Am Klinikum 1, 07747 Jena
Beginn: 19.00 Uhr
Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.