Jena (UKJ/as). Bei Pneumokokken handelt es sich um Bakterien, die schwere Infektionen hervorrufen können. Für ältere Menschen sind sie besonders riskant, weil sie bei diesen die häufigsten Erreger für schwere Lungen- und Gehirnhautentzündungen darstellen. „Die Ständige Impfkommission des Robert Koch Instituts empfiehlt daher jedem, der älter als 60 Jahre ist, sich impfen zu lassen“, so Prof. Mathias Pletz vom Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Möglich ist dies mit zwei verschiedenen zugelassenen Impfstoffen. Ob es wirksamer ist, diese gleichzeitig oder aber zeitlich versetzt zu geben oder aber nur einen Impfstoff anzuwenden, soll eine Studie des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene zeigen. „Wir suchen dafür Studienteilnehmer über 60 Jahre, die bisher noch keine Pneumokokken-Impfung erhalten haben“, so Prof. Pletz. Die Teilnehmer erhalten die Impfung kostenfrei. Sie werden zunächst zu ihren früheren und gegenwärtigen Erkrankungen befragt und klinisch untersucht. Um zu kontrollieren, ob der Impfschutz ausreichend ist, wird Blut entnommen. Die Teilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung von bis zu 160 Euro sowie die Erstattung ihrer Reisekosten zum Universitätsklinikum Jena.
Die durch Pneumokokken hervorgerufene Lungenentzündung ist für ältere Menschen daher gefährlich, weil sie leicht übersehen wird. „Typische Zeichen wie plötzliches hohes Fieber, Schüttelfrost, Husten oder eitrigen Auswurf treten im Alter deutlich seltener auf“, so Prof. Pletz. Die Erkrankung könne daher zu schweren oder sogar lebensbedrohlichen Komplikationen führen, so der Experte. „Die einzige Möglichkeit vorzubeugen, ist eine Impfung.
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Zentrum für Krankenhaushygiene und Infektionsmedizin
Studienteam
Anmeldung zur Studie: Tel. 03641 – 9-324224 (zwischen 8 und 15 Uhr)
PD Dr. Christina Forstner
Tel. 03641 9324769