Jena (ukj/as). Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) bekommt erneut Verstärkung aus Italien: 16 junge Pflegende vorwiegend aus Süditalien wurden jetzt von Pflegedirektorin Arne-Veronika Boock in Jena begrüßt. Zum Einsatz kommen sollen sie im OP, auf der Neonatologie, der Kinder-Intensivstation und den Erwachsenen-Intensivstationen sowie auf der Intermediate-Care-Station (IMC).
Beim gestrigen Begrüßungstag in den Räumen des Internationalen Bundes in Jena gaben Kati Egerland, als Pflegeleiterin für die OP- und Intensivbereiche zuständig, und Kerstin Pechmann, als Pflegeleiterin für die Kinder-Intensivbereiche und die Neonatologie zuständig, den Männern und Frauen zwischen 23 und 34 Jahren mit vielen Fotoaufnahmen aus dem Klinikum erste Eindrücke des zukünftigen Arbeitsplatzes.
Die jungen Italiener absolvieren nun bis Ende April erst einmal einen Intensivsprachkurs, der mit dem Abschluss B1 endet. Ab Mai beginnen sie dann ihre praktische Arbeit am UKJ zunächst als Krankenpflegehelfer, die durch Sprachkurs-Blöcke ergänzt wird. Wenn sie das Sprachniveau B2 erreicht und die Anerkennung ihres Berufsabschlusses erhalten haben, bekommen sie einen unbefristeten Arbeitsvertrag als Gesundheits- und Krankenpfleger. Persönliche Tutoren betreuen die Pflegenden, um ihnen die Einarbeitung am UKJ zu erleichtern.
Bereits im Juli 2016 hatte das UKJ elf junge Italiener begrüßt. Sie wurden im Kreißsaal und auf den Intensivstationen eingesetzt. Aufgrund der guten Erfahrungen sei das Projekt nun fortgesetzt worden, so Boock. Wie schon beim letzten Mal hatte der Internationale Bund in Stuttgart als Kooperationspartner eine Vorauswahl in Italien getroffen. Die stellvertretende Pflegedirektorin Evelyn Voigt, Doreen Brummer, Mitarbeiterin für Personalmarketing und Recruiting, sowie Kerstin Pechmann und Kati Egerland führten anschließend in Neapel Bewerbungsgespräche mit 31 Ausgewählten. Nach Kenntnissen und Neigungen wurden die 16 Pflegenden dann den verschiedenen Bereiche am UKJ zugeteilt.
„Sie sind sehr gut ausgebildet“, begründet Boock diesen Schritt. In Italien haben alle Pflegenden ein Studium absolviert. Dennoch gibt es für die jungen Männer und Frauen in ihrer Heimat keine berufliche Perspektive: Die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch, auf jede Stelle kommen mehrere tausend Bewerber. Die Perspektive nennt auch der 23-jährige Gaetano Refano aus Sizilien als wichtigen Grund für seinen Entschluss, sich nach dem Studium für den Arbeitsplatz in Deutschland zu bewerben: „Stellen für Pflegende sind in Italien selten, unbefristete Verträge gibt es kaum.“
„Natürlich hoffen wir, dass die Ausgewählten uns langfristig am UKJ erhalten bleiben“, so Boock. „Schon bald haben wir in der Pflege im Jahr mehr altersbedingte Abgänge als wir neue Mitarbeiter ausbilden können.“