Jena (UKJ/me). Eine Polymerase-Kettenreaktion durchzuführen, um einen spezifischen DNA-Abschnitt nachzuweisen: Das war nur eine der Aufgaben, welche die Experten des Instituts für Biochemie II am Universitätsklinikum Jena (UKJ) elf Schülern der 10. bis 12. Klassen, aus Thüringen und Sachsen, am vergangenen Freitag stellten. Dieses Bio-Trainingslager diente den Nachwuchswissenschaftlern zur Vorbereitung auf die dritte Runde der Internationalen BioOlympiade (IBO). Vier Schüler aus Thüringen, darunter drei des Carl-Zeiss-Gymnasiums Jena, werden daran teilnehmen.
„Wir wollten vor allem einen praktischen Einblick in die Biochemie geben, nicht nur theoretisches, sondern auch anwendungsbezogenes Wissen vermitteln. Die Schüler konnten dabei praktische Erfahrungen sammeln und sich unter anderem im Umgang mit den in der Molekularbiologie üblichen kleinen Volumina versuchen. Denn eines unserer Anliegen ist auch, das vorhandene Potential der Schüler weiter zu fördern. Vielleicht trägt diese erste praktische Erfahrung mit dazu bei, sich für die Biochemie als Studienfach zu entscheiden. Alle zeigten sich hochmotiviert und konzentriert“, erklärt Prof. Dr. Otmar Huber, Direktor des Instituts für Biochemie II.
Gemeinsam mit den Kollegen Prof. Dr. Karlheinz Friedrich und Dr. Martin Schmidt sowie Dr. Ralf Glaser, Beauftragter für Biologische Sicherheit der Friedrich-Schiller-Universität Jena, leitete er die Gruppe an.
Katrin Hoppe, Lehrerin und Landesbeauftragte der IBO für Thüringen, begleitete die Thüringer Schüler. Sie schätzt die Unterstützung der Jenaer Biochemie-Experten. „Ich bin dankbar, dass sie sich die Zeit genommen haben. Denn bei der IBO wird Wissen benötigt, das über den Unterricht hinausgeht. Und die Räumlichkeiten eines Instituts bieten exzellente Möglichkeiten. Die Zusammenarbeit war für die Gruppe interessant und sehr hilfreich für den anstehenden Wettbewerb.“
Neben den Experimenten zur DNA-Analyse, die in einem Kursraum des Instituts unter Anleitung und Aufsicht der Experten stattfanden, wurden Knobelaufgaben zur Molekularbiologie gestellt. Außerdem konnten die Schüler mit den Biowissenschaftlern ins Gespräch kommen.
Prof. Huber drückt der Gruppe für die dritte der insgesamt vier Runden die Daumen, bei der im Februar deutschlandweit 45 Teilnehmer in Kiel antreten werden. „Wir würden uns freuen, wenn jemand aus dieser Gruppe in die nächste Runde einzieht und sich vielleicht sogar für das vierköpfige deutsche Team der Internationalen Biologie-Olympiade in Teheran qualifiziert.“