Jena. Gleich nach der Verteidigung ihrer Masterarbeit Anfang Mai ging es für Marta Maggioni auf Reisen. Die 25-jährige Italienerin flog nach Kanada, um mit einem Posterbeitrag auf einer internationalen Konferenz die Ergebnisse ihrer Arbeit zu präsentieren. Diese fertigte sie in der Arbeitsgruppe Medizinische Physik von Prof. Dr. Jürgen Reichenbach am Universitätsklinikum an und beschäftigte sich darin mit der Auswertung spezieller Magnetresonanz-Messungen mit ultrakurzen Echozeiten, die die Darstellung von Sehnen und Bändern erlauben. Vor knapp drei Jahren kam Marta Maggioni mit einem Bachelorabschluss in Physik von Milano nach Jena und gehörte zum ersten Jahrgang im neuen Masterstudiengang Medical Photonics.
Dieser wird seit dem Wintersemester 2016/17 von der Medizinischen, der Chemisch-Geowissenschaftlichen und der Physikalisch-Astronomischen Fakultät der Jenaer Universität gemeinsam angeboten. Mit dem Ziel, Nachwuchs für die Forschung und High-Tech-Entwicklung an der Nahtstelle von Optik und Lebenswissenschaften auszubilden, fügt sich der englischsprachige Studiengang ideal in das Jenaer Umfeld ein, ist deutschlandweit einmalig und international ausgerichtet. Für Marta Maggioni hat das Studium bestens geklappt, sie forscht nun als Doktorandin bei den Medizinphysikern am Universitätsklinikum weiter.
Auch Ellen Kwas bleibt in Jena, aber sie wird künftig in einer Industrieforschungseinrichtung in der Stadt arbeiten. Die 24-Jährige wechselte nach dem Medizintechnik-Bachelor an der Ernst-Abbe-Hochschule an die Universität. Für ihre Masterarbeit untersuchte sie in der Forschungsgruppe von Dr. Martin Hammer an der Augenklinik ein Diagnoseverfahren für altersbedingte Makuladegeneration. Weitere Absolventen sind Martin Krause, 25 und EAH-Medizintechnik-Absolvent, sein Masterprojekt bearbeitete er am IPHT, und die 26-jährige Reema Chowdhury, die mit einem ersten Abschluss in Biotechnologie aus Indien nach Jena kam und gern in der Forschung bleiben möchte.
Bestens gerüstet für die Mitarbeit in Forschungs- und Entwicklungsprojekten
Ihre Kommilitonen aus dem ersten Jahrgang stehen kurz vor dem Abschluss, während der folgende Jahrgang noch im Prüfungsstress steht. Derzeit gut 40 Studierende hat das Masterprogramm insgesamt, darunter auch Mediziner, die es als Aufbaustudiengang absolvieren. „Wir freuen uns, dass unser anspruchsvolles Konzept, Studierende aus verschiedenen Disziplinen in die Medizinische Photonik einzuführen und weiterzubilden, erste Erfolge zeigt. Unsere Absolventen sind aufgrund der interdisziplinären Ausbildung für die Mitarbeit in Forschungsvorhaben und Entwicklungsprojekten der Medizinischen Photonik bestens gerüstet“, so der Leiter des Studiengangs, Prof. Dr. Christoph Biskup.
Auch für das kommende Studienjahr sind wieder Bewerbungen von Absolventen aus der Medizin, Chemie, Physik und den Biowissenschaften willkommen. Interessenten müssen sich jedoch beeilen. Bewerbungsschluss für das kommende Wintersemester ist schon der 15. Juli. Darüber hinaus besteht für interessierte Medizinstudenten die Möglichkeit, einzelne Module auch parallel zu ihrem Medizinstudium zu absolvieren. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Studienganges.
Weitere Informationen: www.medpho.uniklinikum-jena.de
Kontakt:
Prof. Dr. Christoph Biskup
AG Biomolekulare Photonik, Universitätsklinikum Jena
Tel. +49 3641 9397800, E-Mail: christoph.biskup@uni-jena.de
Dr. Holger Babovsky
Studiengangskoordinator, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät
Tel.: +49-3641-9391126, E-Mail: holger.babovsky@uni-jena.de
Studiengangsteckbrief:
Zugangsvoraussetzungen: Erster Hochschulabschluss in Chemie, Physik, Biologie, Biochemie/Molekularbiologie, Humanmedizin mit mindestens „gut“.
Für Medizinstudenten mit bestandenem 1. Staatsexamen besteht zusätzlich die Möglichkeit eines Teilzeitstudiums parallel zum Medizinstudium.
Studiendauer: 4 Semester (Vollzeit)
Studiengebühren: keine, Unterrichtssprache: Englisch
Bewerbung: noch bis zum 15. Juli an das Master-Service-Zentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena