Jena (ukj/boe). Am Universitätsklinikum Jena (UKJ) gibt es mit dem Speiseröhrenkrebszentrum nun ein neues, auf die Diagnostik und Therapie einer bestimmten Krebsart spezialisiertes Zentrum. Die Deutsche Krebsgesellschaft hat das Zentrum im März erstmalig zertifiziert. Damit besitzt das Jenaer Uniklinikum eines von neun Speiseröhrenkrebszentren in Deutschland – und neben dem Uniklinikum in Dresden das einzige Zentrum dieser Art in Mitteldeutschland.
„Diese bösartigen Tumore der Speiseröhre sind selten und werden oft erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung diagnostiziert“, so Prof. Dr. Utz Settmacher, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am UKJ. „Aktuellen Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften zu Folge ist es für Patienten mit dieser Erkrankung deshalb wichtig, von Spezialisten in einem Zentrum betreut zu werden.“ Die Zertifizierung bestätigt die hohe Qualität und Expertise der Jenaer Mediziner. Jährlich werden etwa 45 Patienten mit bösartigen Tumoren am Zentrum operiert. Zusätzlich behandeln die Experten auch Betroffene mit gutartigen Erkrankungen der Speiseröhre.
„Jeder Patient wird in unserem Zentrum nach modernen Empfehlungen behandelt. Und wir ermöglichen den Patienten auch den Zugang zu Studien“, bestätigt PD Dr. Astrid Bauschke, Oberärztin an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und zertifizierte Speiseröhrenoperateurin. „Unser Leistungsspektrum reicht von der umfangreichen Diagnostik und Beratung in einer speziellen Speiseröhrenkrebs-Sprechstunde, über modernste Behandlungsmöglichkeiten bis hin zur individuellen Nachsorge.“ Besonders lobenswert äußerten sich die Auditoren der Deutschen Krebsgesellschaft zur interdisziplinären Aufstellung des Zentrums, in dem Viszeralchirurgen mit den weiteren Tumorspezialisten der Onkologie, Gastroenterologie oder Strahlentherapie, aber auch den Psychologen, Schmerztherapeuten und der Ernährungsberatung am Jenaer Uniklinikum eng zusammenarbeiten. In wöchentlichen Tumorboards diskutieren die Experten der verschiedenen Fachbereiche alle aktuellen Patienten ausführlich. Bei der Behandlung von Speiseröhrentumoren setzen die Jenaer Experten zunehmend auf die Möglichkeiten minimalinvasiver Operationsmethoden. „Wir operieren die Speiseröhre auch minimalinvasiv, roboterassistiert“, sagt PD Dr. Bauschke. „Bei diesem Verfahren sind nur kleine Schnitte nötig, um die Instrumente einzuführen. Für die Patienten ist dies mit einer schnelleren Mobilisation nach dem Eingriff und weniger Wundschmerz verbunden.“
Kontakt
Speiseröhrenkrebszentrum der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Jena
Oberärztin PD Dr. Astrid Bauschke
Telefon Spezialsprechstunde: 03641-9 323972 oder 322647
E-Mail: avg@med.uni-jena.de