Jena (ukj/ac). Jedes Jahr sterben allein in Deutschland 10.000 Menschen an Suizid – mehr als durch Verkehrsunfälle, illegale Droge und Gewalttaten zusammen. Oft sind die Betroffenen an einer Depression erkrankt – wie der Schweizer Stefan Lange. Nach seinem überlebten Suizidversuch verarbeitete er seine Erfahrungen unter anderem in der biografischen YouTube-Serie „Komm, lieber Tod – Eine Serie für das Leben“. Diese Serie stellt er beim Infoabend zum Thema „Wie viel Offenheit verträgt das Thema Suizid?“ am 21. November ab 19 Uhr im Großen Saal im Haus auf der Mauer in Jena vor. Initiator der Veranstaltung ist das Netzwerk zur Suizidprävention in Thüringen (kurz NeST). Interessierte und Betroffene sind herzlich eingeladen.
„Depressionen gelten immer noch als Tabuthema“, weiß Helen Nothnagel, Sportwissenschaftlerin im NeST-Projektteam. „Deshalb ist es wichtig, über das Thema aufzuklären und vor allem zu sensibilisieren. Das klappt am besten durch einen Betroffenen selbst.“ Daher gewährt Stefan Lange bei dieser Veranstaltung einen Einblick in sein Leben mit der Depression und seinen überlebten Suizidversuch – und geht auch darauf ein, wie er seine Erlebnisse mit dem Schreiben seines Buchs und der YouTube-Serie verarbeitet hat. Neben einer offenen Gesprächsrunde gibt es auch die Möglichkeit, mit Ansprechpartnern von NeST, der Telefonseelsorge Ostthüringen, der Notfallseelsorge Jena, dem Zentrum für seelische Gesundheit Jena, dem sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Jena und dem Bündnis gegen Depression Saalfeld-Rudolstadt persönlich ins Gespräch zu kommen.
Hintergrund „Netzwerk zur Suizidprävention in Thüringen (NeST)"
Das Projekt, das von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKJ Jena geleitet wird, stärkt die Vernetzung aller, die Suizidgefährdete in Thüringen betreuen und behandeln und wird vom Bundesministerium für Gesundheit bis Ende 2020 mit etwa 572.000 Euro gefördert. Projektpartner sind die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie am UKJ, die Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“ Saalfeld, das Asklepios-Fachklinikum Stadtroda und die Helios Fachkliniken Hildburghausen.
Veranstaltung auf einen Blick
„Wie viel Offenheit verträgt das Thema Suizid?“
21. November 2019, ab 19 Uhr
Großer Saal im Haus auf der Mauer, Johannisplatz 26, Jena
Kontakt
Netzwerk zur Suizidprävention in Thüringen
Mail:
Tel.: 03641-9390465
www.nest-thueringen.de