Jena (UKJ/as). Persönliche Kontakte soweit wie möglich zu reduzieren, ist das Gebot der Stunde. Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu verhindern, hat auch die Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) verschiedene Maßnahmen umgesetzt. „Beispielsweise haben wir alle Vorsorgeuntersuchungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben“, so Prof. Marc-Oliver Grimm, Direktor der Klinik für Urologie. Auch die Behandlungen von Patienten mit einer gutartigen Prostatavergrößerung finden derzeit nicht statt, die dazugehörige Spezialsprechstunde pausiert.
Bei Patienten, bei denen beispielsweise Nierensteine den Harnleiter blockieren, wird ein Röhrchen aus Kunststoff eingesetzt, damit der Abfluss nicht behindert wird. Diese Maßnahme sei jedoch, ebenso wie der Einsatz von Kathetern, nicht für die Ewigkeit gedacht, so Prof. Grimm. „Bei längerem Einsatz besteht die Gefahr, dass diese verkalken oder verstopfen.“ Um dies zu verhindern, werden die betroffenen Patienten weiterhin nach dem für sie festgelegten Zeitplan behandelt.Auch die Versorgung der Patienten mit urologischen Tumorerkrankungen ist gewährleistet. Notwendige Behandlungen wie Chemotherapien finden weiterhin in der interdisziplinären Tagesklinik am UKJ statt. Auch spezielle Therapien wie die Immuntherapie im Rahmen von Studien sind in begrenztem Umfang ebenfalls möglich. „Wir versuchen, die persönlichen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, und – wenn es möglich und sinnvoll ist – Befunde telefonisch mit den Patienten zu besprechen“, so Prof. Grimm. Geplant ist zudem, in den nächsten Wochen Video-Sprechstunden einzuführen.
Wichtig sei in der derzeitigen Situation, die Diagnose und Behandlung einer Tumorerkrankung nicht hinauszuzögern, so der Klinikdirektor. Alle technischen Voraussetzungen, darunter auch die radiologische Diagnostik, seien weiterhin gegeben. Kein Patient, bei dem der Verdacht auf eine Tumorerkrankung besteht, sollte sich derzeit scheuen, die Klinik für Urologie aufzusuchen. „Unsere Sprechstunden sind nur wenig frequentiert, in den Wartebereichen werden die notwendigen Sicherheitsabstände eingehalten, so dass kein erhöhtes Risiko für eine Infektion besteht“, betont Prof. Grimm. „Niemand sollte in der jetzigen Situation das Risiko in Kauf nehmen, dass Diagnostik und Therapie einer Tumorerkrankung verschleppt werden.“
Patienten und Angehörige wenden sich bei Fragen an die E-Mail-Adresse: