Jena (UKJ). Um sich vor dem potentiell lebensgefährlichen Virus COVID-19 zu schützen, ist das Tragen einer Gesichtsmaske vorgeschrieben. Die Stadt Jena war Vorreiter der Maskenpflicht, die in Deutschland inzwischen flächendeckend gilt. Da das Virus aber auch über Hautkontakte auf die Schleimhäute übertragen werden kann, empfiehlt das Robert Koch-Institut, auf das Händeschütteln zu verzichten und häufig mindestens für 20 bis 30 Sekunden die Hände mit Wasser und Seife zu waschen. Das vermehrte Händewaschen kann jedoch zu Handekzemen führen, insbesondere bei Menschen mit empfindlicher Haut und Allergien. Diese äußern sich zunächst als Austrocknung der Haut, danach kann es zu Einrissen, Schuppung, Rötung und Entzündungen kommen.
„Inzwischen beobachten Berufsdermatologen bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Gesundheitswesen, aber auch aus anderen Branchen eine Zunahme von Handekzemen, die vermutlich auf die Corona-Schutzmaßnahmen zurückzuführen sind“, so Prof. Peter Elsner, Direktor der Klinik für Hauterkrankungen am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Dabei spielen nicht nur Seife und Wasser eine Rolle, sondern auch das vermehrte Tragen von Handschuhen, das in allen Berufen zugenommen hat, bei denen ein direkter Hautkontakt mit virusbehafteten Oberflächen erfolgen könnte. Prof. Elsner: „Nicht nur häufiges Händewaschen, sondern auch Handschuhtragen gilt nach den ,Technischen Regeln für Gefahrstoffe‘ als Feuchtarbeit, die Hautkrankheiten begünstigen kann. Dermatologen empfehlen daher, die Haut der Hände nach jedem Waschen und Handschuhtragen mit einer geeigneten Creme zu pflegen. „Diese Pflegecremes können die Regeneration der Hautbarriere signifikant verbessern, was durch wissenschaftliche Studien belegt ist“, so Prof. Elsner.
Wer die Wahl hat zwischen Händewaschen und Desinfizieren, sollte die Desinfektion bevorzugen, so der Klinikdirektor. „Wir konnten in eigenen Untersuchungen in der Hautklinik des UKJ nachweisen, dass Desinfektionsmittel besser hautverträglich sind als Seifeninhaltsstoffe.“ Aber auch nach einer Händedesinfektion raten Dermatologen zur Hautpflege. Bei Beschäftigten, die durch berufliche Handhygiene Hautprobleme entwickeln, kann die Gesetzliche Unfallversicherung helfen. Im Rahmen des Hautarztverfahrens werden unter anderem auch individuell geeignete Schutz- und Pflegeprodukte übernommen. Prof. Elsner betont: „Für Personen mit beruflichen Hautproblemen, die aufgrund von COVID-19 nicht in die Hautklinik kommen können, bieten wir eine Videosprechstunde an.
Informationen zur Terminvereinbarung finden sich auf der Webseite der Hautklinik: https://www.uniklinikum-jena.de/derma/