Jena (UKJ/kbo). Kitas und Schulen sind landesweit geschlossen – nicht unbedingt, weil Kinder besonders gefährdet sind für schwere Coronafälle, sondern vor allem, weil sie das Virus übertragen können. Auch im Uniklinikum Jena (UKJ) gilt es, eine Ansteckung mit dem Virus zu verhindern. „Bei Kindern ist es generell schwieriger, strenge Hygienemaßnahmen konsequent umzusetzen“, weiß Professor James Beck, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKJ. Sehr kleinen Kindern sei ein dauerhafter Mundschutz kaum zumutbar. „Daher werden bei uns in der Klinik die Hygienemaßnahmen bei den Betreuern und den Mitarbeitern umso stärker angewendet. Das sollte auch für Zuhause gelten“, sagt er. So empfiehlt er Eltern darauf zu achten, dass Kinder zu Säuglingen oder Großeltern keinen direkten Kontakt aufnehmen, der sinnvolle Abstand von 1,5 bis 2 Metern wirklich eingehalten und Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen möglichst konsequent durchgeführt werden.
Folgende Regelungen gelten in der Kinderklinik:
Wie im gesamten Klinikum gilt auch in der Kinderklinik zum Schutz der Patienten und Mitarbeiter generelles Besuchsverbot – mit einer Ausnahme: Beim Kind darf immer eine erziehungsberechtigte Begleitperson dabei sein. Weitere Elternteile, Familienmitglieder oder andere Besucher sind jedoch nicht erlaubt.
Alle zeitnah notwendigen Untersuchungen und Therapien werden nach wie vor durchgeführt. Nicht dringliche, geplante ambulante Vorstellungen und stationäre Aufnahmen hat die Kinderklinik jedoch vorerst bis Ostern abgesagt.
In der Kindernotaufnahme werden möglicherwiese infizierte Patienten von anderen Notfällen getrennt. So soll einer Ausbreitung des Coronavirus entgegengewirkt werden. Die Kindernotaufnahme ist telefonisch erreichbar unter 03641 9 328 000.
Während für kleine Kinder kaum ein Unterschied zur üblichen Versorgung bemerkbar ist, gehen die Mitarbeiter der Kinderklinik auf die Fragen der älteren Kinder und auch der Eltern umfassend ein. „Damit stellen wir für die Eltern eine größere Sicherheit her und das überträgt sich erfahrungsgemäß auch auf die Kinder“, weiß Beck.
Der Spielbetrieb findet derzeit fast ausschließlich in den Patientenzimmern statt. Die Kinder sind überwiegend in Einzelzimmern untergebracht. Dort können sie mit viel Bewegungsfreiheit in ihren Zimmern spielen.