Jena (UKJ/kbo). Für viele ältere Patienten, die seit Beginn der Pandemie auf einen Gelenkersatz gewartet hatten, waren die Corona bedingten Einschränkungen besonders schmerzhaft. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Zwar hatten die Ärzte der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Uniklinikum Jena (UKJ) Notfälle wie Brüche und Schmerzpatienten auch während der Pandemie operiert. Beim Gelenkersatz handelt es sich aber in der Regel um einen planbaren Eingriff. Außerdem ist nach einer Gelenkersatz-OP – egal ob neue Hüfte, neues Knie, Ellenbogen oder Schulter – eine Nachversorgung in einer Rehaklinik wichtig. So mussten auch am UKJ viele Termine verschoben werden. Mittlerweile hat sich die Situation einigermaßen normalisiert und die Rehakliniken nehmen wieder Patienten auf. Alle verschobenen Patienten wurden zwischenzeitlich einbestellt und die Eingriffe durchgeführt. „Wir sind wieder für Sie da“, freut sich Oberarzt Dr. Arne Wilharm, der Hauptoperateur am Endoprothetikzentrum des UKJ ist.
Sorge vor Ansteckung unbegründet
Viele Patienten hatten aus Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus ihre OP-Termine sogar selbst abgesagt – mit teils dramatischen Folgen. Einer der häufigsten Gründe für einen Gelenkersatz ist Arthrose. Zwei von drei Menschen über 65 Jahren leiden darunter. „Ein verschlissenes Gelenk schmerzt bei jeder Bewegung. Wenn die Schäden so groß sind, dass sie sich konservativ nicht mehr behandeln lassen, ist eine Operation der nächste Schritt“, weiß Dr. Wilharm. Einige Patienten konnten vor Schmerzen kaum noch laufen, berichtet er, aber die Angst vor dem Virus schien eben größer. Daher appelliert Dr. Wilharm an die Patienten: „Bitte scheuen Sie nicht, zu uns zu kommen. Dank unserer Sicherheitsvorkehrungen und Hygienevorschriften sind Sie bei uns vor einer Ansteckung sicher.“
Sprechstunden zum Gelenkersatz laufen wieder
Die Endoprothetiksprechstunden in der Klinik stehen wieder zu den üblichen Sprechstunden offen: Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 14 Uhr. „Natürlich mit unseren Hygienevorgaben wie dem Tragen von Mundnasenschutz, Abstandhalten und Händedesinfektion“, versichert Dr. Jakob Hallbauer, der ebenfalls als Hauptoperateur am Endoprothetikzentrum tätig ist. Termine können telefonisch vereinbart werden unter 03641 9322850.
Infoveranstaltungen für Patienten
Eigentlich bietet die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie viermal im Jahr unter dem Motto „Neue Hüfte, neues Knie?“ Infoveranstaltungen für Patienten rund ums Thema Gelenkersatz an. Die beiden Termine im ersten Halbjahr mussten aufgrund der Coronapandemie abgesagt werden. „Wir hoffen, dass wir die verbliebenen Veranstaltungen am 9. September und 21. Oktober abhalten können“, sagt Dr. Wilharm. Sollten Veranstaltungen dann wieder möglich sein, weichen die Orthopäden dafür in den Hörsaal II aus, um gegebenenfalls ausreichend Abstand gewähren zu können. „Wir bitten Interessierte, sich auf der Homepage des UKJ über die Veranstaltungen auf dem Laufenden zu halten.“