Jena (ukj/ac). Eine Diagnose, die jeden treffen kann: Tumoren im Gehirn. Jährlich erkranken mehr als 8.000 Menschen deutschlandweit an einem primären Hirntumor, um ein Vielfaches höher ist die Zahl der Personen mit Metastasen im Hirn infolge anderer Krebsenden. Hilfe finden die Betroffenen in spezialisierten Zentren – wie dem Neuroonkologischen Zentrum am Universitätsklinikum Jena (UKJ). „Mit unserem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Organkrebszentrum sind wir die zentrale Anlaufstelle für Patienten mit Hirntumoren in Thüringen – und das bereits seit 1994 unter der Leitung von Prof. Rolf Kalff, dem Direktor der Klinik für Neurochirurgie. Jeder Patient erhält hier die bestmögliche Behandlung nach modernsten medizinischen Standards“, sagt Dr. Diaa Al-Safatli, Koordinator des zertifizierten Neuroonkologischen Zentrums am UKJ, anlässlich des Welthirntumortags am 8. Juni. Er betont: „Auch in Zeiten von Corona finden alle notwendigen Operationen sowie Routineuntersuchungen bei Tumorpatienten statt.“
Gliome, bösartige Hirntumoren, sind die häufigsten Krankheitsbilder, die im Zentrum behandelt werden. Darüber hinaus besitzen die Mediziner des Zentraums auch höchste Expertise in der Behandlung von Hypophysen- und Schädelbasistumoren, Meningeomen und Hirnmetastasen. Insgesamt werden jährlich mehr als 600 Hirntumor-Patienten am UKJ behandelt. „Unser Leistungsspektrum reicht von der Diagnose sowie der Beratung in den mehrmals wöchentlich stattfindenden, interdisziplinären Tumorsprechstunden, über modernste Behandlungsmöglichkeiten bis hin zur individuellen Weiterbehandlung und Nachsorge“, so Dr. Al-Safatli. „Unsere neuroonkologischen Qualitätsstandards möchten wir auch zukünftig weiter ausbauen – genauso wie die angebotenen Behandlungsmöglichkeiten gemeinsam mit der Neurologie, Strahlentherapie, Onkologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin.“
Hintergrund zum Welthirntumortag
Die Deutsche Hirntumorhilfe hat den Welthirntumortag im Jahr 2000 ins Leben gerufen, um mehr Aufmerksamkeit für diese seltenen Tumoren zu gewinnen, für die Situation der Betroffenen zu sensibilisieren und Patienten umfassend zu informieren.
Die Deutsche Hirntumorhilfe hat sich seit über 20 Jahren bundesweit als zentrale Anlauf- und Kontaktstelle für Patienten und ihre Angehörigen etabliert. Mit Angeboten wie regelmäßigen Hirntumor-Informationstagen, dem telefonischen Hirntumor- Informationsdienst, einer psychoonkologischen Beratung und Informationsmaterialien versorgt die gemeinnützige Organisation Betroffenen mit umfangreichem Wissen rund ums Thema Hirntumor – verständlich, neutral und auf dem neuesten Stand der Forschung.
Auch zum Welthirntumortag 2020 erfahren Betroffene und Interessierte im Rahmen virtueller Sprechstunden, wissenschaftlicher Beiträgen auf Internetplattformen und Audio-Vorträgen Wissenswertes zu medizinischen und sozialen Aspekten der komplexen Erkrankung. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.hirntumorhilfe.de.
Kontakt
Dr. Diaa Al-Safatli
Koordinator des Neuroonkologischen Zentrums sowie Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Jena