Jena (UKJ/kbo). Etwa jeder zehnte Mensch leidet an einer chronischen Nierenschwäche. Das Tückische: Sie wird oft spät entdeckt, weil sich die Symptome schleichend und unspezifisch über einen längeren Zeitraum entwickeln – und erst auftreten, wenn mehr als 50 Prozent der Nierenfunktion ausgefallen sind. Am Weltnierentag am 12. März, in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam stark gegen die unbekannte Volkskrankheit“, möchte die Klinik für Innere Medizin III am Uniklinikum Jena (UKJ) unter der Leitung von Professor Gunter Wolf auf unsere Nierengesundheit aufmerksam machen. Denn jeder kann seinen Nieren viel Gutes tun – und so einer Nierenschwäche vorbeugen.
„Wichtig ist zum Beispiel, ausreichend zu trinken. Wir empfehlen einem gesunden Menschen 1,5 bis 2 Liter am Tag“, sagt Nephrologin Dr. Mandy Schlosser, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin III. „Trinken Sie regelmäßig ein Glas Wasser, ungesüßten Tee oder stark verdünnte Saftschorle.“ Um das den Mitarbeitern, Patienten und Besuchern des UKJ noch leichter zu machen, gibt’s am Weltnierentag von 11.30 bis 14 Uhr in der Magistrale neben allerlei Informationen rund um Niere und Nierengesundheit auch ganz viel Wasser. So werden auch der Zweckverband JenaWasser und die Firma BRITA Vivreau GmbH, Lieferant der Wasserspender am UKJ, vor Ort sein und fleißig Wasser austeilen. Wissenswertes rund ums Wasser inklusive.
Acht goldene Regeln, um die Niere zu schützen
Ausreichend zu trinken ist nur eine von vielen Maßnahmen, um die Nieren zu schützen. So gehören zu den acht goldenen Regeln des Nierenschutzes außerdem, aktiv und fit zu bleiben, den Blutdruck sowie den Blutzucker unter Kontrolle zu halten, auf gesundes Essen und sein Gewicht zu achten, nicht zu rauchen sowie nicht regelmäßig Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika zu nehmen. „Wir raten, bei Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht und familiärer Vorbelastung von Nierenerkrankungen, regelmäßig die Nierenfunktion beim Hausarzt kontrollieren zu lassen“, so Schlosser. Welche Folgen eine Nierenschwäche hat, was bei einer Dialyse passiert und was eine Nierentransplantation bedeutet, darüber informieren die Nephrologen am Stand der Klinik für Innere Medizin III. Außerdem erwartet Interessierte ein Wissensquiz über die Niere.
Spannende Fakten zur Niere
Wer hier glänzen will, kann sich folgende spannende Fakten zur Niere merken: Unsere Nieren sind Multitalente. Sie produzieren nicht nur Urin und reinigen das Blut, sondern eliminieren Abfallprodukte und Giftstoffe, regulieren den Flüssigkeits- und Mineralienhaushalt, den Blutdruck und den Knochenstoffwechsel und stimulieren die Blutbildung. Die Nieren sind paarig angelegt und mit jeweils 10,5 bis 12,5 Zentimetern Länge und einem Volumen von 150 bis 170 Millilitern nicht sehr groß. Ihre Leistung ist dafür umso großartiger: Pro Minute fließen etwa 1200 Milliliter Blut durch unsere Nieren, das sind gut 20 Prozent des gesamten Blutvolumens im menschlichen Körper. Insgesamt reinigen unsere Nieren täglich etwa 1700 Liter Blut und produzieren etwa 1,7 Liter konzentrierten Urin.
Das Angebot am Weltnierentag am Donnerstag, 12. März, von 11.30 bis 14 Uhr in der Magistrale im Überblick:
Die Klinik für Innere Medizin III bietet:
- Wissenswertes über das Organ Niere, Nierenersatzverfahren und Transplantation
- Ein Wissensquiz rund um die Niere
- Dialysemaschine und Anschauungsmaterial
Der Zweckverband JenaWasser bietet:
- Infos zur Herkunft des Wassers in der Region und seine Zusammensetzung
BRITA Vivreau GmbH informiert:
- rund ums Trinken: was bedeutet es, richtig und ausreichend zu trinken?
- Bedeutung des Wassers
- Gesundheitsfürsorge
Am UKJ bietet die Klinik für Innere Medizin III eine nephrologische Spezialsprechstunde an. Hier findet die ambulante Versorgung für Patienten mit Nieren- und Hochdruckerkrankungen und für Patienten mit systemischen Autoimmunerkrankungen statt. Außerdem gibt es die Station für nephrologische Patienten und die Akutdialysestation und in Zusammenarbeit mit den Urologen am UKJ eine Transplantationssprechstunde zur Nachsorge von nierentransplantierten Patienten.