Jena (UKJ/me). Sie ist in etwa nur so groß wie ein Cornichon und doch bringt sie unseren Körper durcheinander, wenn ihre Funktion gestört wird: die Schilddrüse. Und das ist gar nicht so selten. Bis zu 50 Prozent aller Menschen in Deutschland entwickeln in ihrem Leben einen Knoten. Doch ist ein Knoten immer gefährlich? Wie unterscheidet man eine Schilddrüsenüber- von einer Unterfunktion? Was kann ich vorbeugend machen? Um über die Schilddrüse aufzuklären, schalten die Experten der Endokrinologie der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum Jena (UKJ) morgen, 17. September, von 15 bis 17 Uhr eine Infohotline. Mit der Aktion wollen sie gleichzeitig auf die fünfte Hormonwoche aufmerksam machen, die deutschlandweit vom 12. bis 19. September stattfindet.
„Ist die Schilddrüse gesund, umfasst sie beim Erwachsenen ca. 20 Milliliter. Die Schilddrüse ist also nicht sehr groß, aber unser zentrales Organ, das den Energiestoffwechsel reguliert und lebenswichtige Hormone produziert. Sie sollte deshalb nicht unterschätzt werden“, erklärt Dr. Christof Kloos, Leiter des Funktionsbereiches Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselerkrankungen am UKJ.
Im Laufe des Lebens sei es häufig, dass die Schilddrüse wächst. „Knoten können je nach Stelle nach außen sichtbar werden und stören. Damit einher geht auch die Angst, dass Knoten gefährlich werden könnten. Doch in rund 90 Prozent der Fälle sind sie harmlos“, so der Schilddrüsenexperte.
Zu den häufigsten Veränderungen der Schilddrüse gehören laut Kloos die Schilddrüsenüber oder -unterfunktion. „Wenn man sich müde und schlapp fühlt, die Haare stumpf sind und die Haut trocken ist, kann dahinter eine Schilddrüsenunterfunktion stecken. Eine Überfunktion zeigt sich vor allem in einer verstärkten Unruhe und viele Menschen verlieren an Gewicht. Wenn diese Symptome länger als gewöhnlich anhalten und nicht vorbekannt sind, dann empfiehlt sich, die Schilddrüsenfunktion zu untersuchen. Hier ist oft nur ein Bluttest nötig“, weiß Kloos.
Um Funktionsstörungen vorzubeugen und der Schilddrüse einfach etwas Gutes zu tun, sollte auf eine ausreichende Jodzufuhr geachtet werden. Vor allem Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit brauchen viel mehr Jod. Kloos: „Die Schilddrüse muss in diesen Phasen ungefähr doppelt so viel leisten und dementsprechend braucht sie doppelt so viel Jod, um das abzudecken. Deshalb sollten Frauen in dieser Zeit zusätzliches Jod einnehmen.“
Infohotline zur Schilddrüse am 17. September 2020
15 bis 17 Uhr
03641/9 32 43 41
mit Schilddrüsen-Experte Christof Kloos
Christof Kloos
Oberarzt
Leiter Funktionsbereich Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechselkrankheiten
Klinikum Jena, Innere Medizin III
Am Klinikum 1
07747 Jena