Projektleitung: Prof. Dr. Jutta Bleidorn, Institut für Allgemeinmedizin
Mit „POCT-ambulant“ entwickelt der Forschungscampus ein strukturiertes und systematisches Programm zur Beurteilung des Patientennutzen und des klinischen Bedarfes von Vor-Ort-Testverfahren (sogenannten Point-of-Care-Verfahren) im niedergelassenen Bereich. Als klinisches Begleitforschungsprojekt wird so ein aktiver, regionaler Forschungs-Entwicklungs-Praxis-Dialog mit hausärztlichen Praxen aufgebaut. Das Institut für Allgemeinmedizin des UKJ arbeitet hier mit einem Netzwerk von Lehr- und Forschungspraxen aus ganz Thüringen zusammen. Erfahrungen aus Arztpraxen sollen so frühzeitig in Forschung und Entwicklung einfließen.
Projektleitung: Dr. Oliwia Makarewicz, Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene
Partner: Curetis GmbH
Durch maschinelles Lernen sollen im Projekt „PREPLEX“ molekulare Muster identifiziert werden, die einen Hinweis darauf geben, wie Bakterien die Wirkmechanismen von Antibiotika außer Kraft setzen. Dabei handelt es sich insbesondere um Veränderungen der Bakterienoberfläche: Einerseits den Verlust von porenformenden Proteinen (Porin-Verlust), andererseits die übermäßige Ausbildung von Proteinen, die Moleküle aus der Zelle transportieren (Efflux-Überexpression). Das Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am UKJ wird mit dem Industriepartner Curetis GmbH einen mRNA-basierten Assay entwickeln, um die phänotypische Resistenz gegenüber Carbapenemen (Reserveantibiotika) bei gramnegativen Bakterien nachzuweisen.
Projektleitung: BLINK AG
Partner: Leibniz-HKI, Leibniz-IPHT, Friedrich-Löffler-Institut, UKJ: Institut für Medizinische Mikrobiologie
In „ADA“ wird eine kostengünstige, offene Testplattform für das Screening auf Staphylococcus aureus / MRSA in der Human- und Veterinärmedizin entwickelt. Das System soll aus Abstrichproben von Patienten und Milchproben von Kühen nicht nur den Keim, sondern auch dessen relevante Virulenzfaktoren und Resistenzgene detektieren und zugleich die Typisierung von Erregern ermöglichen. Die offene Plattform erlaubt Multiplexing der molekularbiologischen Nachweise und eine schnelle Anpassung an neue Erreger. Darüber hinaus soll sie auch für die Analyse von Genomsequenzen eingesetzt werden.
Projektleitung: Leibniz-IPHT
Partner: Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH), UKJ: Institut für Medizinische Mikrobiologie, Biophotonics Diagnostics GmbH, MIBIC GmbH & Co. KG
Mit „InfectoXplore“ wird am InfectoGnostics Forschungscampus eine Diagnostik-Plattform aufgebaut, mit der erstmals auch aus Blutkulturen eine umfassende Raman-spektroskopische Erreger-Analyse durchgeführt werden kann. Das neue System baut auf der RamanBioAssay-Technologie aus der ersten Hauptphase auf: Es soll aus positiven Blutkulturen in nur 3,5 Stunden bakterielle Erreger identifizieren und die Erstellung eines Resistogramms für gezielte Therapien in kürzester Zeit ermöglichen.
(voraussichtlicher Projektstart: Ende des Jahres)
Projektleitung: Analytik Jena AG
PartnerL Friedrich-Schiller-Universität Jena, fzmb GmbH, UKJ: Stabsstelle Umweltschutz
In „FastAlert“ soll ein Analysesystem zur prozessnahen Erregerdetektion in Abwasseranlagen und in Systemen zur Trinkwasser-Aufbereitung entstehen, um Infektionserreger und Resistenzgene zu überwachen. Für die Identifizierung der Erreger werden dabei vier komplementäre Nachweisverfahren in einer offenen Plattform kombiniert: die Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-MS), qPCR, die Raman-Spektroskopie sowie ein mikroskopisch-hyperspektrales Bildgebungssystem.
Projektleitung: fzmb GmbH
Partner: senova GmbH, -4H- JENA engineering GmbH, Leibniz-IPHT
Die vier Partner im Projekt „RESISTOVAC“ entwickeln gemeinsam verschiedene Testformate, die zur schnellen Erfassung des Impfstatus von Menschen und Tieren eingesetzt werden kann und so entscheidend zur Prävention von Infektionskrankheiten weltweit beitragen soll. Das Vorhaben zielt darauf ab, eine offene Multiparameter-Plattform für Lateral-Flow- und Mikroarraytests zu entwickeln. Diese Tests sollen einerseits den schnellen Nachweis der immunologischen Wirtsantwort und andererseits die Bestimmung bakterieller Resistenzfaktoren (Betalaktamasen, ESBL und Carbapenemasen) in Arztpraxen und Kliniken ermöglichen.