Jena (ukj/ac). Ob Finanzkrisen oder politische Krisen, nicht erst seit der Corona-Pandemie ist der Krisenbegriff allgegenwärtig. Krisen können jedoch keineswegs nur die gesamte Gesellschaft betreffen, sondern beziehen sich auch auf den persönlichen Bereich jedes Einzelnen. Doch ab wann befindet man sich in einer persönlichen Krise? Welche Verlaufsformen gibt es? Und welche Möglichkeiten haben die Betroffenen? Diese und viele weitere Fragen klärt Prof. Dr. Stefan Smesny, Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Jena (UKJ), am 10. Juni 2021 um 18 Uhr bei der Veranstaltung „Bin ich in der Krise? Möglichkeiten der Krisenintervention“. Diese Veranstaltung bildet den Auftakt der fünfteiligen Online-Veranstaltungsreihe „Patientenforum“ der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Diese Zoom-Veranstaltungen richten sich an Betroffene, Angehörige und Interessierte. Anmeldungen sind per E-Mail an möglich.
„Krisen gehören zunächst zum ganz normalen Erlebensspektrum von jedem von uns“, weiß Prof. Smesny. „Krisen sind daher noch nicht im Bereich der psychischen Störung oder Krankheit, können jedoch dazu führen oder diese begünstigen.“ Der Übergang von einer Krise zu einer Krankheit, bei der man erst mit Hilfe von außen wieder gesund wird, ist fließend. Der Mangel an Halt und Regelmäßigkeit oder ein Erleben von Kontrollverlust können persönlichen Krisen begünstigen. „Deshalb ist das Risiko, aufgrund der persönlichen und beruflichen Belastungen in der aktuellen Corona-Pandemie in eine Krise zu gelangen, vergleichsweise erhöht“, so Prof. Smesny. Oft erkennen Betroffene ihre Situation tendenziell jedoch zu spät. Deshalb möchte der UKJ-Experte in seinem Vortrag Orientierung in der Fülle an Definitionen und Vermutungen zum Begriff Krise geben und Betroffenen Schritte näherbringen, die in einer potenziellen Krise wichtig sind. Im Anschluss an seinen Vortrag haben die Zuschauer die Möglichkeit, dem Experten ganz individuelle Fragen zu stellen.
Veranstaltungsreihe „Patientenforum der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie“
Psychische Gesundheit ist wichtig, damit wir mit unserem Leben zufrieden und den täglichen Herausforderungen gewachsen sind – und sie beeinflusst auch unser körperliches Wohlbefinden. Psychische Beeinträchtigungen sind weit verbreitet.
Deshalb veranstaltet die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Uniklinikum Jena auch dieses Jahr die Reihe „Patientenforum“ und widmet sich regelmäßig einmal im Monat, donnerstags um 18 Uhr, unterschiedlichen Themen der psychischen Gesundheit.
Aktueller Termin:
„Bin ich in der Krise? Möglichkeiten der Krisenintervention“
- Juni 2021, 18 Uhr
Referent: Prof. Dr. Stefan Smesny
Anmeldungen vorab nur per E-Mail an
Weitere Termine der Veranstaltungsreihe im Überblick:
- September 2021: „Wenn die Stimmung Achterbahn fährt“ Borderline-Erkrankung – Diagnostik und Therapie (Referentin: Dr. Bianca Bormann)
- Oktober 2021: „Schizophrenie: Angriff im Mittelpunkt der Person“ Ursachen, Diagnostik und Therapie (Referent: Dr. Sebastian Schwarz)
- November 2021: „Sammeln bis der Arzt kommt?“ Das Messi-Syndrom: Ausprägungen und Folgen (Referentin: Dr. Susanne Straube)
- Dezember 2021: „Wenn Mütter seelisch in Not sind“ Peripartale psychische Erkrankungen (Referentin: Dr. Uta Pietsch)