Jena (UKJ/kbo). Schwanger und unsicher, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen? Die Geburtshilfe-Fachexperten und nun auch die STIKO und das Robert-Koch-Institut empfehlen dies ausdrücklich. Professor Dr. Ekkehard Schleußner, Direktor der Klinik für Geburtsmedizin am Uniklinikum Jena (UKJ) und Dr. Janine Zöllkau bieten allen Schwangeren, Stillenden und Frauen mit Kinderwunsch dazu in einer telemedizinischen Sprechstunde ab Ende September eine kompetente Impfberatung an. Beide gehören als Experten den Beratergremien der neuen Leitlinie COVID-19 und Schwangerschaft an und sind Koautoren der aktuellen Impfempfehlung. Über die Homepage der Geburtsmedizin www.uniklinikum-jena.de/geburtsmedizin können sich Frauen und ihre Partner zu dieser Sprechstunde, die jeden Dienstag zwischen 14 und 16 Uhr angeboten wird, anmelden. Ein Überweisungsschein ist notwendig. Wenn die Paare es wünschen, können sie dann einen Impftermin in der Klinik erhalten.
Viele gute Gründe für eine Impfung
Empfohlen wird die Impfung für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und mit einem mRNA-Impfstoff. Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. „Ein Ziel der Impfung ist es daher, genau dieses Risiko zu minimieren“, sagt Professor Schleußner. Zudem sollen mit der Impfung Schwangerschaftskomplikationen durch eine Sars-COV2-Infektion verhindert werden, genauso wie Folgen für das Ungeborene. „Wir wissen mittlerweile dank umfassender Studien, dass die Impfung eine sehr gute Schutzwirkung sowohl vor der Infektion mit dem Virus als auch vor einem schweren COVID-19-Verlauf hat – und dass die Impfung sicher ist“, sagt Schleußner. Sogar eine Schutzwirkung auf das Neugeborene ist mittlerweile nachgewiesen, da sich die Antikörper der Mutter gegen Sars-COV2 über die Plazenta auch auf das Kind übertragen. Eine Studie von Dr. Zöllkau konnte dieses nachweisen, die gerade in einer amerikanischen Fachzeitschrift veröffentlicht wurde. Wer dennoch Sorgen und Fragen hat, kann diese in der Beratungssprechstunde loswerden. „Wir nehmen uns Zeit für die Frauen. Leider kursieren allerlei Gerüchte und Mythen über die Coronaimpfung wie eine angebliche Unfruchtbarkeit. Hier klären wir gerne auf“, so Zöllkau. Übrigens: „Auch enge Kontaktpersonen, insbesondere die werdenden Väter, sollten sich impfen lassen, denn damit schützen sie indirekt die schwangere Frau. Deshalb können die Partner sich gemeinsam mit ihren Frauen auch bei uns impfen lassen“.