Jena (UKJ/vdG). Etwa 200 Teilnehmende erwartet die Vereinigung Mitteldeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte zu ihrem diesjährigen Kongress in Jena, wo die Fachvereinigung vor 30 Jahren gegründet wurde. Sie treffen sich am 3. und 4. September im zum Tagungszentrum umgebauten Volkshaus, um sich über die aktuellen Entwicklungen in ihrem Fachgebiet auszutauschen. Schwerpunktthemen des wissenschaftlichen Programms sind Hauttumoren, Neuerungen bei der Hörgeräteversorgung und die aktuelle Forschung zur Behandlung von Mandelentzündungen.
Auch die HNO-Aspekte der COVID-19-Erkrankung werden diskutiert – z. B. in einer Auswertung der Neustadt-Studie zum Riechen und Schmecken und der Betrachtung der Pandemie-Effekte auf die Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren. Die zunehmende Bedeutung der Immuntherapie für die Behandlung dieser Tumoren und auch Nasenpolypen ist ein weiteres Thema. „Großen Raum für die Präsentation eigener Forschungsergebnisse wollen wir jungen Kolleginnen und Kollegen einräumen“, betont Tagungspräsident Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Jena. „So können sie sich der fachlichen Diskussion stellen, sich vernetzen, neue Ideen und Partner finden für patientenrelevante Projekte, die die HNO-Heilkunde voranbringen.“
- Jenaer Fazialis-Nerv-Tag
Erstmals wird die Jahrestagung vom Jenaer Fazialis-Nerv-Tag am Kongressvortag begleitet. Er stellt die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Gesichtsnervs in den Mittelpunkt und ist sowohl ärztliche und therapeutische Weiterbildungsveranstaltung als auch Patienteninformationsforum. Das vom Fazialis-Nerv-Zentrum am Universitätsklinikum Jena ausgerichtete Symposium konnte zwar nicht wie geplant bereits im letzten Jahr stattfinden, kann jetzt aber inhaltliche und organisatorische Entwicklungen der Corona-Pandemie aufgreifen.
Fazialis-Nerv-Erkrankungen können zu erheblichen funktionellen und psychosozialen Beeinträchtigungen führen. Die Behandlung erfordert eine ausführliche interdisziplinäre Diagnostik und ein individuell angepasstes Therapiekonzept. Im Jenaer Zentrum arbeitet deshalb ein Spezialistenteam aus HNO-Heilkunde, Neurologie, Psychologie, Ergo- und Physiotherapie sowie Logopädie. „Wir haben die Telemedizin für uns entdeckt und konnten so auch im Lockdown unsere Patienten per Video erreichen“, berichtet der Leiter des Zentrums, PD Dr. Gerd Fabian Volk. „Damit konnten und können wir auch Patienten mit seltenen Erkrankungen, zu denen viele der Ursachen von Fazialisparesen zählen, eine bessere Versorgung anbieten.“ Um möglichst vielen Interessierten – Fachpersonal und Betroffenen – die Teilnahme zu ermöglichen, werden die Vorträge und Erfahrungsberichte des Fazialis-Nerv-Tages per Zoom übertragen.
Terminhinweis:
1. Jenaer Fazialis-Nerv-Tag
Donnerstag, 02.09.2021, ab 15 Uhr
Hörsaal „Alte Chirurgie” in der Bachstraße 18, 07743 Jena und ONLINE per ZOOM
Programmflyer
Jahrestagung der Vereinigung Mitteldeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte
3.–4. September 2021
Volkshaus Jena, Carl-Zeiss-Platz 15, 07743 Jena
www.mdhno.de
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Jena
Orlando.Guntinas@med.uni-jena.de
Telefon: +49 3641 9-329301