Jena (UKJ/as). Ein kurzer Schwindelanfall beim Aufstehen – für ältere Menschen kann das schmerzhafte Folgen haben, wenn nicht sogar lebensgefährlich werden. Ab dem 65. Lebensjahr steigt bei Senioren das Risiko für Stürze deutlich und damit auch das Risiko für Knochenbrüche. Spezialisten für die Behandlung älterer Menschen sind die Mitarbeitenden der Klinik für Geriatrie am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Die Direktorin Dr. Anja Kwetkat und Christian Schönbach, Pflegeleiter der Geriatrie, konnten jetzt spezielle Niederflurbetten für ihre Patientinnen und Patienten entgegennehmen.
Mit ihren kirschbaumfarbenen Fronten und den dazu passenden Nachtschränken fallen die neuen Betten optisch gleich ins Auge. „Sie sehen wirklich toll aus“, so Christian Schönbach. „Und sehr gut schieben lassen sich die neuen Betten außerdem – was das Personal sehr entlastet.“ Noch besser gefallen ihm und seinem Team aber die Funktionen. Ein Knopfdruck und die Liegefläche senkt sich auf Schienbeinhöhe herab. „Das reduziert die Fallhöhe stark und dient somit der Sturzprophylaxe“, so Dr. Kwetkat. Auch kleinere Seniorinnen und Senioren könnten so die Füße auf dem Boden aufstellen, wenn sie auf der Bettkante sitzen.
Ende November 2021 ist die Klinik für Geriatrie aus ihrem alten Gebäude auf dem Bachstraßenareal in den Klinikkomplex nach Lobeda gezogen. Auf ihrer jetzigen Station im Klinikbereich B haben die ersten zehn Niederflurbetten jetzt ihren Platz gefunden. Geliefert wurden insgesamt 46 dieser Spezialbetten. Sie sind für die zukünftigen Standorte der Klinik für Geriatrie im bestehenden Gebäudeteil A4 sowie im noch im Bau befindlichen Teil A5 bestimmt.
Stürze gehören an der Klinik für Geriatrie zu den häufigsten Einweisungsgründen. Die Ursachen, warum ältere Menschen verstärkt zu Stürzen neigen, sind vielfältig: das Sehvermögen lässt nach, Schwindel tritt auf, aber auch Krankheiten wie Parkinson, Demenz oder Lähmungen nach Schlaganfällen, Schmerzen, Bewegungseinschränkungen in der Hüfte oder in den Knien. Und manchmal werden die Beweglichkeit und das Reaktionsvermögen durch die Einnahme von Medikamenten eingeschränkt. Die Patientinnen und Patienten erhalten eine komplexe Therapie: Sie trainieren Kraft, Balance und Koordination, üben beispielsweise das Treppensteigen und den richtigen Umgang mit Hilfsmitteln wie Handgehstock oder Rollator, um wieder mobiler zu werden, aber auch, um die Angst vor dem Hinfallen zu verlieren.