Forschungsteam am UKJ erforscht innovatives Testinstrument zur Früherkennung neurodegenerativer Erkrankungen und sucht gesunde Probanden für Untersuchungen der Reaktionsgeschwindigkeit und kognitiver Gesundheit
Jena (UKJ). Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer gehören zu den großen medizinischen Herausforderungen unserer alternden Gesellschaft. Erschwerend ist, dass diese neurodegenerativen Erkrankungen häufig erst erkannt werden, wenn sie zu Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben führen. Dann ist aber der Abbauprozess im Gehirn schon weit fortgeschritten. Allerdings können schon viele Jahre, bevor die Betroffenen erste Symptome bemerken, leichte Veränderungen in der Motorik auftreten. Ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Jena entwickelte zusammen mit der Saniva Diagnostics GmbH ein innovatives Testinstrument, den Fallstabtest. Dieser Test hat das Potential, leichte motorische Veränderungen aufzudecken und könnte somit den Betroffenen einen schnelleren Weg zur Behandlung zu bahnen.
„Ein Screening für neurodegenerative Erkrankungen ist genauso notwendig wie Vorsorgeuntersuchungen für Brustkrebs oder Darmkrebs, denn wir werden diese Erkrankungen in Zukunft heilen können. Dafür müssen wir die Betroffenen aber frühzeitig identifizieren, bevor das Gehirn irreversibel geschädigt ist“, so PD Dr. Sven Rupprecht, der die Untersuchungen am Universitätsklinikum Jena leitet.
Um die individuellen Ergebnisse des Testes richtig einschätzen zu können, benötigt das Studienteam Vergleichsdaten gesunder Erwachsener. Deshalb sucht es Freiwillige zwischen 40 und 85 Jahren ohne eine Beeinträchtigung der Greiffunktion für die Studienbeteiligung. Diese umfasst neben dem eigentlichen Fallstabtest mit dem neuen Testinstrument, dem NeuroMex-System, eine kurze Untersuchung der kognitiven Funktionen und nimmt insgesamt etwa eine halbe Stunde in Anspruch. Die Untersuchungen finden am Uniklinikum in Jena-Lobeda sowie in den MEDIGRA Arztpraxen in Apolda und im Facharztzentrum Sonneberg-Coburg statt. Wer teilnimmt, erhält nicht nur eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 Euro und auf Wunsch auch eine Rückmeldung zum Ergebnis der kognitiven Untersuchung, sondern leistet auch einen Beitrag zur Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen.
Interessierte können sich telefonisch unter 03641-9396633 oder per E-Mail an solveig.menrad@med.uni-jena.de melden, um weitere Informationen zu erhalten.
Kontakt:
Solveig Menrad, M.Sc.
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena
Telefon: 03641-9396633, E-Mail: solveig.menrad@med.uni-jena.de
Weitere Informationen:
- Studienflyer
- Homepage der Saniva Diagnostics GmbH