Jena (UKJ/tw). An der Türklinke, auf dem Smartphone und im Supermarkt: Täglich kommen unsere Hände mit zahlreichen Bakterien und Viren in Kontakt. Ein Großteil von Infektionen wird über die Hand übertragen. Die Händehygiene ist daher eine wichtige Maßnahme, um sich vor Krankheitserregern zu schützen – das hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie deutlich gezeigt. Von besonders großer Bedeutung ist die Händehygiene im Krankenhaus, um eine Übertragung von gefährlichen Erregern zu verhindern. „Die hygienische Händedesinfektion ist eine der wichtigsten Basishygienemaßnahmen. Sie ist hochwirksam, einfach anzuwenden und schützt nicht nur Patientinnen und Patienten, sondern auch das Personal“, sagt Prof. Frank Kipp, Leiter der Krankenhaushygiene am Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena (UKJ).
Das richtige Desinfizieren der Hände will jedoch gelernt sein und muss regelmäßig geübt werden. Und welcher Tag wäre dafür besser geeignet als der Internationale Tag der Händehygiene am 5. Mai. Das Team der Krankenhaushygiene hat nicht nur Patientinnen und Patienten, Angehörige, Besuchende und Mitarbeitende an einem Informationsstand in der Magistrale des UKJ sowie mit mobilen Teams in der Zentralen Notfallaufnahme, auf Intensivstation und im OP zum Thema aufgeklärt, sondern sich obendrein noch etwas Besonderes einfallen lassen. Beim Aktionstag mit dem Motto „Mit Hand und Herz“ wurde es nämlich auch praktisch.
Bei einem kleinen Wettbewerb konnten die Mitarbeitenden das richtige Desinfizieren der Hände mit einer speziell eingefärbten Flüssigkeit in zwei Schritten trainieren. So erstrahlten zahlreiche Hände an diesem Tag in Pink. Es ging jedoch nicht nur darum, einzeln Farbe zu zeigen, sondern im Team mit möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen aus den Kliniken, Instituten, Stabsstellen und Co. Gesucht war das Team am UKJ mit der höchsten Beteiligung, das sich am Ende über eine Überraschung freuen kann. Für alle Teilnehmenden gab es außerdem ein kleines Desinfektionsmittel für die Tasche. „Uns war es sehr wichtig, unseren jährlichen Aktionstag einmal etwas anders und vor allem als Teamerlebnis zu gestalten. Händehygiene sichtbar machen und nicht nur als zwingend notwendig zu betrachten, ist aktuell eine Herausforderung, der wir uns stellen. Wir wollten damit erreichen, dass Händehygiene als Teamherausforderung angesehen wird und zeigen, dass sie auch Spaß machen kann“, so Dr. Sabine Trommer. Die Idee kam an. „Wir freuen uns sehr, dass so viele mitgemacht haben. Man kann wirklich sagen, die Mitarbeitenden waren mit Hand und Herz dabei“, freut sich Dr. Sabine Trommer, Krankenhaushygienikerin am Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am UKJ. Darüber hinaus wurden in der Kinderklinik die Kleinen und ihre Eltern spielerisch für das Thema Händehygiene sensibilisiert, hier kam gelbe Farbe beim Händewaschen zum Einsatz.
Die „Aktion Saubere Hände“ wurde mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit 2008 ins Leben gerufen. Einrichtungen, die diesem Thema eine besonders große Rolle beimessen, können ein Zertifikat anstreben. Kriterien, um dieses zu erhalten, sind unter anderem die Erfassung der Händedesinfektionsmittelverbräuche und Compliancebeobachtungen, die im UKJ durch Mitarbeitende der Krankenhaushygiene durchgeführt und ausgewertet werden. Das UKJ hat das Siegel der „Aktion Saubere Hände“ in Gold 2022 bereits zum dritten Mal in Folge erhalten. Verliehen wird es jeweils für zwei Jahre. Deutschlandweit ist das UKJ eine von nur sieben Universitätskliniken, die mit dem Siegel ausgezeichnet wurden.